Kamp-Lintfort Thomas Riedel kehrt als Pastoralreferent zurück

Kamp-Lintfort · Der 54-jährige Kamp-Lintforter ist aus Duisburg-Rheinhausen wieder in seine Heimatstadt gewechselt. Die Firmvorbereitung und die Lebensberatung sind die Schwerpunkte seiner Arbeit.

"Bei den Pastoralreferenten gibt es das ungeschriebene Gesetz, niemals in der Heimatstadt zu arbeiten." Thomas Riedel schmunzelt etwas, wenn er dies erzählt. Denn der 54-Jährige ist Anfang Juli in seine Heimatstadt zurückgekehrt, um in der Gemeinde St. Josef als Pastoralreferent zu arbeiten. "Den Ausschlag gab ein Gespräch mit dem damals scheidenden Pastoralreferenten Peter Niedzwiedz", erzählt der Alt- und Neu-Kamp-Lintforter. "Er hat gesagt: Das Kamp-Lintfort von früher gibt es nicht mehr. Friedrich Heinrich, Siemens und die Gemeinde St. Marien sind Geschichte. Dafür gibt es eine neue Hochschule und eine neue Gemeinde St. Josef."

Das war für Thomas Riedel der Ausschlag, wieder nach Kamp-Lintfort zu kommen, wo er als Jugendlicher in der Gemeinde St. Marien Messdiener und Gruppenleiter war. Mit dem Gedanken, als Pastoralreferent einmal die Gemeinde zu wechseln, hatte er schon länger gespielt. "Ich war 25 Jahre Pastoralreferent in St. Joseph in Rheinhausen-Friemersheim", erzählt der Kamp-Lintforter, der mit vier weiteren Geschwistern an der Schürmannshofstraße groß wurde und an der Realschule seine Mittlere Reife ablegte.

"Ich habe über einen Wechsel nachgedacht." Dieses Nachdenken wurde zu einem Wechselwunsch, als er vor zwei Jahren einen tiefen Einschnitt in seinem Leben erlebte. Seine Frau Petra Riedel verunglückte unverschuldet bei einem Fahrradunfall. "Es folgte eine lange und tiefe Verunsicherung", blickt Thomas Riedel zurück. "Das bisherige Leben ging nicht mehr weiter. Vieles war nicht mehr so wie früher. Ich habe viel mit unserer Tochter Anna-Elisabeth gesprochen. Sie hat gesagt: ,Papa, gib' das Zuhause Rheinhausen auf, geh' und fang etwas Neues an.'" Diesen Neuanfang wagt er seit Anfang Juli in Kamp-Lintfort.

"Menschlich passt es", sagt der Pastoralreferent, der fast alle Termine mit dem Fahrrad erledigt. "Ich will die Menschen bestärken, was in ihnen steckt, wachsen zu lassen." Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Vorbereitung für die Erstkommunion und die Firmung, die Gemeindecaritas und vorübergehend die Jugendarbeit. Dazu kommt demnächst die bischöfliche Beauftragung zum Beerdigungsdienst. Außerdem arbeitet er zwölf Stunden in der Woche als Ehe-, Familien- und Lebensberater in der Beratungsstelle in Dinslaken. "Die weiteren Aufgaben werden sich mit der Zeit ergeben", sagt der Pastoralreferent.

(RP)
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