Kamp-Lintfort Musikschule feiert ihr 25-jähriges Bestehen

Kamp-Lintfort · Mit einem Kammerkonzert begannen die Jubiläumsveranstaltungen. Höhepunkt ist der 3. Dezember.

 Musikschülerin Lea Schulte spielt die Violine beim Konzert im Rokokosaal des Kloster Kamp.

Musikschülerin Lea Schulte spielt die Violine beim Konzert im Rokokosaal des Kloster Kamp.

Foto: Marcus Koopmann

"Bei vielen dauert es fünf oder sechs Jahre, bis sie Geige vorspielen können", weiß Martin Begall, der die Kamp-Lintforter Musikschule leitet, seitdem sie 1991 gegründet wurde. Natürlich kennt der 56-Jährige Ausnahmen, zum Beispiel Paula Reising. Sie ist sechs Jahre alt und kann sich schon nach zwei Jahren präsentieren, wie am Freitagabend im Rokokosaal des Klosters Kamp. Während sie von ihrer Musiklehrerin Genoveva Gölle am Flügel begleitet wurde, gab die junge Künstlerin "Perpetual Motion" von Shinichi Suzuki zum Besten. Als sie nach zwei Minuten die Geige absetzte, erhielt sie langen Applaus von 70 Zuhörern.

"Ein Konzert ist für eine Schülerin oder einen Schüler ein besonderes Ereignis", berichtet Martin Begall. "Sie stehen auf der Bühne und können Applaus einheimsen. So tanken sie Selbstbewusstsein." Dafür nehmen er, die Musikschulsekretärin Claudia Köning und die Musikschullehrer gerne die Zeit in Kauf, ein Konzert zu organisieren, allen voran Heike Richter als künstlerische Leiterin. "Die Lehrer schauen, dass die Schüler es schaffen können, das Stück Mitte November vorzustellen", sagt Martin Begall. Das Stück kann beispielsweise eine Sonate BWV 529 von Johann Sebastian Bach sein, das "Chanson triste" von Peter Tschaikowski oder die "Tango-Etude 3" von Astor Piazzolla, wie am Freitagabend. "Einmal in der Woche kommen die Schüler zum Lehrer", erzählt der Musikschulleiter. "Dazu üben sie zuhause, einige jeden Tag. Klassische Musik ist schwer zu spielen, weil sie einen hohen handwerklichen Anspruch hat. Ein Konzert ist ein Ziel, auf das Schüler hinarbeiten." Der logistische und technische Aufwand ist beim "Kammermusikalischen Abend" im Vergleich zum Adventskonzert geringer, das die Musikschule am 3. Dezember ab 16 Uhr zu ihrem 25. Geburtstag in der Stadthalle gibt. Schließlich stehen dort nicht nur 20 Musikschüler im Rampenlicht, sondern gleich 250. "Die Zahl weiß ich so genau, weil ich 250 Weckmänner für sie bestellt habe", sagt Claudia Köning.

Bei dieser Gelegenheit wird ein musikalisches Programm geboten wird, das von klassischer Musik über Filmmusik und Pop bis hin zu Weihnachtsliedern reicht. "Licht- und Tontechnik sind schon aufwändig", sagt Martin Begall. "Der Bühnenablauf muss genau geplant sein. Der Flügel ist hinschieben und wieder wegzuschieben, wenn getanzt wird. Hinter der Bühne steht oft schon die nächste Gruppe, wenn eine andere noch vorne spielt."

Karten für das Adventskonzert kosten drei Euro. Sie sind erhältlich unter www.musikschule-kamp-lintfort.de.

(got)
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