Kaarst So kommen Haustiere unbeschwert durch die Silvester-Nacht

Kaarst · Glück - das wäre für Markus Schmitz, dass alle Tiere, dauerhaft ein gutes Zuhause gefunden haben. Seine Erfahrung zeigt jedoch, dass dies ein frommer Wunsch ist. Schmitz, der in Driesch lebt, ist Vorsitzender des Neusser Tierschutzvereins und weiß, dass der Jahreswechsel wieder vielen Haustieren wenig Glücksmomente beschert. Im Gegenteil: "Das Böllern verschreckt die Tiere nachhaltig." Der Besitzer zweier Hunde verzichtet deshalb darauf, Knallkörper zu kaufen.

Aber er hat die Erfahrung gemacht, dass in seiner Nachbarschaft zum Jahreswechsel sehr viele Böller gezündet werden. "Vor allem mein Mischlingshund reagiert sehr panisch, fängt an zu zittern, wenn er die Kracher hört", sagt Schmitz und verrät, wie er mit der Situation umgeht: "Ich mache vormittags oder nachmittags eine ungewöhnlich lange Gassi-Runde, damit die Tiere anschließend müde sind, und gehe mit den Hunden am Silvesterabend dann nur noch mal ganz kurz raus."

Zuhause werden die Rollläden runtergelassen und die Fenster fest verschlossen, so dass optische Reize ausgesperrt und akustische, die die Hunde irritieren, minimiert werden. "Es hilft auch, den Fernseher und das Radio lauter zu stellen", sagt der Tierschützer. Auch für Katzenbesitzer hat er einige Tipps für die Silvesternacht: "Man sollte vermeiden, dass sie um diese Zeit draußen sind." Die Stubentiger gerieten schnell in Panik und verlören dann die Orientierung: "So ist es möglich, dass sie sich von ihrem Haus ungewöhnlich weit entfernen und dann unter Umständen nicht mehr zurückfinden."

Sind die Katzen im Haus, verkriechen sie sich gerne an ruhigeren, dunklen Plätzen wie unter dem Bett oder dem Sofa. "Sie suchen sich ihren Zufluchtsort selber, man sollte sie gewähren lassen", erklärt Schmitz. Nager wie Hamster oder Meerschweinchen sind ebenfalls keine Freunde von Silvesterböllern. Noch bevor die Knallerei so richtig losgeht, sollte man die Tiere samt Käfig in einen dunklen Raum bringen. Eine Alternative wäre das Abdecken des Käfigs mit einem Tuch. Die Dunkelheit animiert die kleinen Nager dann dazu, einzuschlafen. Ideal für die Silvesternacht wäre als Aufenthaltsort ein fensterloses Bad.

Glück - das ist für Schmitz auf jeden Fall, etwas zu machen, das Spaß und Erfüllung bringt. "Wir suchen beim Tierschutzverein immer ehrenamtliche Helfer für die unterschiedlichsten Aufgabe - von der Öffentlichkeitsarbeit bis zu Transporten zu Tierärzten", erklärt er. Oder man nimmt ein ausgesetztes Tier wie er es mit seinem kleinen Mischling getan hat: "Es war Liebe auf den ersten Blick", erinnert er sich. Mit anderen Worten: kaum zu überbietendes, anhaltendes Glück.

(barni)
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