Kaarst SG Kaarst erhöht Beiträge

Kaarst · Die Mitglieder der Sportgemeinschaft Kaarst müssen ab Juli tiefer in die Tasche greifen. Der Grundbeitrag steigt für Erwachsene um 18 Euro im Jahr. Damit will der größte Kaarster Sportverein steigende Kosten , auch die Sportstättennutzungsgebühr , auffangen und Kredite abbauen.

 Nicht nur steigende Kosten bringen die SG Kaarst in eine schwierige Finanzlage - auch die Kredite für das Gesundheits- und Bewegungszentrum an der Pestalozzistraße - ein Drei-Millionen-Euro-Projekt - müssen bezahlt werden. NGZ-Archiv: L. Berns

Nicht nur steigende Kosten bringen die SG Kaarst in eine schwierige Finanzlage - auch die Kredite für das Gesundheits- und Bewegungszentrum an der Pestalozzistraße - ein Drei-Millionen-Euro-Projekt - müssen bezahlt werden. NGZ-Archiv: L. Berns

Foto: NGZ

Kaarst "Jetzt ist die Solidarität aller 6000 Mitglieder gefragt", erklärt SG-Vorsitzender Heinz Wieland, der bei der Delegiertenversammlung jetzt einstimmig wiedergewählt worden ist.

Mit deutlicher Mehrheit beschlossen die Delegierten die Anhebung des Grundbeitrages. Erwachsene müssen monatlich statt 2,30 Euro ab Juli 3,80 Euro (mit Einzugsermächtigung, sonst vier Euro) zahlen. Bei Kindern fällt die Anhebung um 50 Cent auf 2,50 Euro moderater aus.

"Uns fehlten insgesamt jährlich 75 000 Euro, um die Mehrkosten zu begleichen, Kredite zu tilgen und in die Sportausstattung zu investieren. Nach dieser Erhöhung sind wir finanziell auf der sicheren Seite", sagt Wieland, der den Anstieg um über 50 Prozent für Erwachsene relativiert.

"Bei dem Grundbeitrag handelt es sich nur um einen Teil des Mitgliederbeitrages. Hinzu kommt der Abteilungsbeitrag, für dessen Höhe unsere 22 Abteilungen Tarifhoheit haben." In der Fußballabteilung etwa müsse ein Erwachsener zusätzlich zehn Euro, beim Tennis etwa 20 Euro im Monat zahlen.

Mit dem Grundbeitrag wird bei der SG die Verwaltung finanziert. "Das reicht vom Betrieb unseres Gesundheits- und Bewegungszentrums über Buchführung bis zur Kinderbetreuung." Allein die Personalkosten schlagen mit 750 000 Euro im Jahr zu Buche. Immerhin rund 50 Mitarbeiter beschäftigt der Verein, darunter etwa 30 "Mini-Jobber, für die wir jetzt mehr Versicherungsbeiträge bezahlen müssen", erklärt Wieland.

Dies ist aber nur einer von vielen "Kostentreibern": "Der Verein ist in einer schwierigen finanziellen Situation. Beispielsweise fällt in diesem Jahr erstmals die von der Stadt eingeführte Sportstättennutzungsgebühr an. Wir haben noch keine genauen Zahlen, aber wir rechnen mit 7000 bis 8000 Euro im Jahr. Wenn die Vereine nicht so energisch verhandelt hätten und die ursprünglich vorgesehenen Nutzungsgebühren durchgesetzt worden wären, dann würden wir noch erheblich mehr belastet", betont Wieland.

Mehrkosten werden laut dem Vorsitzenden aber auch bei der Pacht für die Tennisanlage anfallen, die zurzeit bei der Stadt erwogen werde. "Vereine und der Sportverband verhandeln noch mit der Stadt." Und natürlich trifft die SG Kaarst wie andere Vereine die Mehrwertsteuererhöhung.

All diese Mehrkosten sind aber nicht der einzige Grund, warum die SG Kaarst an der Beitragsschraube dreht: "Wir wollen die hohen Kreditverpflichtungen zurückfahren", erklärt Wieland: Vor einigen Jahren hatte der Verein das neue Gesundheits- und Bewegungszentrum an der Pestalozzistraße errichtet - die Investitionen beliefen sich auf rund drei Millionen Euro.

Die aufgenommenen Kredite belasten den Verein, sollen reduziert werden. "Alle SG-Abteilungen haben sich für den Bau des Hauses ausgesprochen. Nun möchten wir mit der Solidarität der Mitglieder aller Abteilungen unsere Finanzlage verbessern." Wieland spricht von einer "moderaten Anhebung. Andere Vereine mussten mehr erhöhen." Und die Entscheidung sei "in großer Eindeutigkeit - bei 54 Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und fünf Enthaltungen" gefallen.

Überhaupt sieht Wieland den Vorstand eindrucksvoll bestätigt: "Bei der Delegiertenversammlung wurde der Vorstand einstimmig für drei Jahre wiedergewählt. Das hat es bei der SG Kaarst seit Jahrzehnten nicht gegeben." Einzige Veränderung: Schatzmeister Karl-Heinz Flesch trat aus gesundheitlichen Gründen zurück. Seine Nachfolge tritt Sigmar Thieme - nach ebenfalls einstimmigem Votum - an. Stellvertretende Vorsitzende bleibt Elvira Boltendahl.

(NGZ)
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