Hückeswagen Züchter tauschen sich über Rassegeflügel aus

Hückeswagen · Es krähte und schnatterte wild auf dem Hof der Familie Höhfeld in Frohnhausen, wo Hobby-Geflügelzüchter am Samstagvormittag ihre schönsten Tiere für Besucher ausgestellt hatten. Enten, Gänse und unterschiedliche Hühnerrassen harrten in ihren Gehegen aus und ließen sich beobachten, während ihre Besitzer für Fragen bereitstanden. Der Preisrichter, der für diesen Vormittag eingeplant war und über Stallhygiene und Züchtung referieren sollte, hatte aus familiären Gründen zwar kurzfristig absagen müssen. Die Hobbyzüchter hatten aber auch so genügend Informationen für Anfänger und Laien im Gepäck.

 Zeigten stolz ihre Rassegeflügel: die Züchter (v. l.) Siegfried Höhfeld mit einer Welsumer Henne, Jürgen Steinhilber mit einer Leghorn-Henne, Marcus Paul und Tochter Nele mit einer Celler Gans.

Zeigten stolz ihre Rassegeflügel: die Züchter (v. l.) Siegfried Höhfeld mit einer Welsumer Henne, Jürgen Steinhilber mit einer Leghorn-Henne, Marcus Paul und Tochter Nele mit einer Celler Gans.

Foto: Jürgen Moll

Der Rassegeflügelzuchtverein (RZV) besteht nur noch aus zehn Mitgliedern. Das Interesse an der Geflügelzucht sei durchaus noch vorhanden, hieß es am Samstag, nur wolle sich kaum noch jemand im Verein engagieren.

Die Rassegeflügelzucht ist ein aufwendiges Hobby: "Andere schrauben gern an ihrem Motorrad oder Auto, ich kümmere mich um meine Hühner", sagte Uli Schumacher. Auf Ausstellungen, die über mehrere Tage gehen, fahren nur die wenigsten Vereinsmitglieder aus Hückeswagen. "Es ist ein unnötiger Stress für die Tiere. Und es ist auch noch gefährlich, weil sie sich dort Krankheiten einfangen können", berichtete der 67-Jährige, der Cochin-Hühnern züchtet. Das ist eine alte chinesische Rasse, die sich durch ihr Gewicht von bis zu fünf Kilogramm und die gefiederten Füße auszeichnet.

Die Mitglieder des Vereins, berichtete Vorsitzender Siegfried Höhfeld, züchten alle möglichen Rassen - vom gewöhnlichen Huhn bis hin zum Pfau oder Goldfasan. "Unser ältestes Mitglied ist 87 Jahre alt, und die Jüngste bei uns ist Amelie." Die 20-Jährige ist eher eine Ausnahme, kam durch ihren Vater Jürgen Steinhilber und ihre Liebe zu den weißen Zwergenten in den Verein.

Jürgen Steinhilber sieht die Vereinsmitgliedschaft sehr pragmatisch: "Es hat einfach Sinn, sich einem Verein anzuschließen, weil man hier die nötigen Informationen bekommt und sich mit anderen austauschen kann. Zudem lohnt es sich auch finanziell, denn der Verein übernimmt die vierteljährliche Pflichtimpfungen der Tiere." Auch Markus Paul, der Gänse züchtet, sieht die Mitgliedschaft positiv: "Wer vernünftig züchten will, braucht einfach das Wissen, das die Mitglieder hier haben."

(sebu)
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