Hückeswagen "Supertussi" Rena Schwarz begeistert im Zach

Hückeswagen · Die Kabarettistin schlüpft in ihrem neuen Programm in viele verschiedene weibliche Rollen.

Wer sagt, dass der Ostwestfale eher humorresistent ist, der hatte noch nicht das Vergnügen, einen Kabarett-Abend mit Rena Schwarz zu erleben. Denn das kleine Energiebündel aus Bielefeld, seit einiger Zeit im fränkischen Aschaffenburg zuhause, sorgte am Freitagabend im Kultur-Haus Zach für beste Laune, als sie ihr Programm "Supertussies packen aus" präsentierte. Und da Schwarz bereits zum dritten Mal im Kultur-Haus zu Gast war, hatte es sich auch bei den Hückeswagenern herumgesprochen, dass ein Abend mit ihr gleichbedeutend mit jeder Menge Spaß ist. So war das Kultur-Haus mit etwa 80 Zuschauern sehr gut besucht und das Publikum ließ sich gut gelaunt auf die gut zweistündige Reise in die Welt der Supertussies ein.

Diese Supertussies waren in der Definition von Schwarz "Weibsbilder, wie sie unterschiedlicher nicht sein können". Entstanden sei das Programm, weil sich eben diese Frauen bei anderen Auftritten von Schwarz "getroffen" und dann entschieden hätten, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Typenkabarett nennt man das wohl, wenn die Künstlerin in verschiedene Rollen schlüpft, was Schwarz wunderbar schaffte. Mit Sprüchen wie diesen hatte Schwarz ihr Publikum direkt auf ihrer Seite: "Welches Körperteil ist Ihnen bei Ihrem Mann am liebsten? - Natürlich die Hände, wo haben Sie nur wieder Ihre Gedanken ."

Eine der Supertussies war die Tupperberaterin, ganz offensichtlich eine Holländerin, die mit liebenswertem Akzent ihre Ware an die Kundschaft bringen wollte. Mal mit flottem Gesang und Textzeilen wie "Geschirr aus Plastik ersetzt das Meißner Porzellan" oder "drum lasst uns die Tassen heben, denn Tupperware soll ewig leben". Und dann wieder unter Einbeziehung des Publikums: "Detlef, komm mal auf die Bühne", sagte sie etwa forsch zum Haus-Zach-Vorsitzenden Detlef Bauer, der brav der Aufforderung folgte und als Krawattenmodel herhalten musste.

Im Schwäbischen daheim war Beauty-Beraterin Dolores "Dolly" Häberle, die mit den drei optischen Zuständen der Frau haderte: "So wie wir aussehen, wie wir vorgeben zu sein - und wie wir tatsächlich aussehen." Männer hätten das Problem nicht, die kämen schon schön auf die Welt. Was hingegen für jede Frau ein Problem sei, erfahre sie am eigenen Leib: "Das Alter. Man merkt, dass es so weit ist, wenn am Bad nicht mehr Bad steht, sondern Reparaturwerkstatt." Und auch alle Tricks könnten nur bedingt helfen. "Wenn sich etwa der neue Lover durch die von Kosmetika und kleidungstechnischen Hilfsmitteln zusammengehaltene Schicht vorarbeitet, dann hat das was von Weihnachten: Da erwartet man eine Carrerabahn oder die Traumbarbie - und findet nach dem Auspacken eine Blockflöte vor." Sprüche wie kamen an. Man war versucht, zu sagen: Bis zum nächsten Mal!

(RP)
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