Hückeswagen SSV-Tanzparty vor dem Aus?

Hückeswagen · Der Stadtsportverband befürchtet, dass seine traditionelle Karnevalstanzparty ausfallen muss. Der Grund: Wegen des neuen Hallenbodens gibt's Getränke nur in Plastikbechern, und es darf in der Halle nicht mehr geraucht werden.

 Dieser Jeck zeigte sich 2004 weit vorausschauend: Für die nächste Karnevalstanzparty gibt's einschneidende Auflagen der Stadt.

Dieser Jeck zeigte sich 2004 weit vorausschauend: Für die nächste Karnevalstanzparty gibt's einschneidende Auflagen der Stadt.

Foto: N.H. (Archiv)

Einen Jecken haut so schnell nichts um. Doch wenn sein Spaß beeinträchtigt wird, hört selbiger auf. Das weiß auch Jürgen Löwy. Gegenüber der Redaktion äußerte der Vorsitzende des Stadtsportverbandes (SSV) die Befürchtung, dass jetzt noch weniger Besucher zur Tanzparty am Karnevalssamstag, 18. Februar, kommen werden.

Müssen sie doch zwei nicht unerhebliche Einschränkungen hinnehmen: Statt in Gläsern, wie bislang üblich, werden Getränke in Plastikbechern ausgeschenkt. Zudem herrscht in der Halle Rauchverbot; wer nicht auf Zigaretten oder Zigarren verzichten will, muss vor die Halle gehen.

Löwy weiß: "Damit ist das Flair ein wenig weg." Aber der SSV hat keine Handhabe, daran etwas zu ändern. Denn die Stadt hat diese beiden Auflagen wegen des neuen Hallenbodens gemacht. Der war im Sommer für rund 160 000 Euro neu verlegt worden und soll nun vor Brandlöchern durch Zigarettenkippen und Kratzer durch Glasbruch geschützt werden.

"Wir haben jetzt einen schönen neuen Boden, und den wollen wir so lange wie möglich in einem guten Zustand behalten", betonte Dietmar Persian, Leiter des Immobilienmanagements bei der Stadt, auf BM-Anfrage. Zudem wolle man dem geänderten Verhalten, was das Rauchen in öffentlichen Räumen betreffe, Rechnung tragen.

Wäre dann nicht eine Bodenabdeckung die Lösung, wie sie bei solchen Anlässen etwa in der Wipperfürther Mühlenberghalle praktiziert wird? Dort werden dicke Filzplatten als Schutz auf den Hallenboden gelegt. "Wir hätten uns solche Matten längst angeschafft", versicherte Persian. "Wir haben aber keinen Platz, um sie zu lagern." Die Geräteräume in der Mehrzweckhalle seien komplett mit Turngeräten belegt. Eine Auslagerung käme auch nicht infrage.

Der SSV will vorerst doch noch an der Tanzparty festhalten, auch wenn die Besucherzahlen in den vorigen Jahren rückläufig waren. Im Januar soll der Kartenvorverkauf beginnen. Allerdings wird es keine Live-Band mehr geben, statt dessen sorgen zwei Discjockeys für die passende Stimmungsmusik. "Wir werden auch wieder eine Tanzgruppe haben und die schönsten Kostüme prämieren", sagte der SSV-Vorsitzende.

Sollte sich der Karten-Vorverkauf aber als mäßig erweisen, wird der SSV auch über eine Absage der traditionellen Karnevalsparty nachdenken. "Diese Option haben wir", betonte Löwy. Denn die Vereine sollten von der Veranstaltung profitieren und nicht noch Geld hineinstecken müssen.

(RP)
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