Hückeswagen Schrecklich schöner Schnee

Hückeswagen · Der Winter beeinträchtigt zum Teil stark die Belieferung von Betrieben und Supermärkten. Zwar ist die Versorgung mit Lebensmitteln für die Festtage nicht gefährdet, doch könnten einige Regale leer bleiben.

Manfred Solibida arbeitet seit 35 Jahren im Versand der Firma Pflitsch. "Doch solche Zustände wie in diesem Winter habe ich noch nie erlebt", erzählt der Remscheider. 200 Lkw auf der Lenneper Straße in Remscheid Stoßstange an Stoßstange, allein 50 Laster am Straßenrand zwischen Lennep und Bergisch Born – es gab kein Durchkommen mehr, nachdem auch am Wochenende wieder viel Schnee gefallen war. Zudem hatten die Bezirksregierungen in NRW in der Nacht zu Sonntag ein Fahrverbot auf den Autobahnen für Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen ausgesprochen. Das hatte natürlich auch Auswirkung auf die Firma Pflitsch: "Heute sind gerade einmal zwei kleinere Lkw bei uns gewesen", berichtet der Versandleiter am späten Vormittag. Die Auslieferung verlaufe stockend.

Das Problem sind vor allem die Zwischenlager, also die Lager der Speditionen. Die sind nämlich weitestgehend voll. Der Warenumschlag funktioniert wegen der Verkehrsbehinderungen durch Eis und Schnee nur noch schlecht. "Wir haben heute kein Messing erhalten", sagt Solibida. Die Produktion sei aber nicht beeinträchtigt: "Wir greifen zurzeit auf unser Lager zurück."

Vom Zentrallager in Radevormwald werden auch weiterhin die Aldi-Nord-Märkte der Region beliefert, versichert Geschäftsführer Thomas Pfeifer. Die großen Sattelzüge dürfen schließlich über Bundes-, Land- und Kreisstraßen fahren. Weil das Lager in Rädereichen seinerseits jedoch mit Waren beliefert wird, die von großen Lastern gebracht werden, sind schon einige Lücken zutage getreten. Denn die Lkw müssen über die Autobahn. Gerade bei Frischware gab es punktuelle Lieferschwierigkeiten. Pfeifer ist aber zuversichtlich, dass sich für die Festtage keine Versorgungsengpässe ergeben. "Für die nächsten Tage ist Tauwetter angesagt, und das Fahrverbot ist auch schon wieder aufgehoben worden", erläutert er. Zwar geht er von einigen Lücken im Sortiment aus, "verhungern muss aber niemand".

Das Weihnachtsgeschäft ist für die Post ohnehin schon stressig. "Zumal wir in diesem Jahr eine Rekordzahl an Paketen haben", teilt Unternehmenssprecher Dieter Pietruck mit. Doch das Schneechaos verschärft die Lage. Pietruck verspricht aber: "Wenn das Weihnachtspaket bis Mittwochmittag, 22. Dezember, bei der Post abgegeben wird, kommt es bis Weihnachten beim Adressaten an." Briefe sollten am Mittwoch bis zur letzten Leerung des Briefkastens eingeworfen werden.

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(RP)
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