Hückeswagen Schloss zu verkaufen

Hückeswagen · Seit vielen Jahrzehnten ist das Schloss (Haupt-)Sitz der Stadtverwaltung. Aber das muss nicht zwingend so bleiben. Fände sich ein Käufer – die Stadt wäre nicht abgeneigt. Das bestätigt der Bürgermeister.

 Das Schloss aus der Perspektive vom Dach der benachbarten Pauluskirche. Seit langem ist es Sitz des Rathauses. Aber die Stadt würde es verkaufen – wenn die Öffentlichkeit weiterhin Zugang hätte.

Das Schloss aus der Perspektive vom Dach der benachbarten Pauluskirche. Seit langem ist es Sitz des Rathauses. Aber die Stadt würde es verkaufen – wenn die Öffentlichkeit weiterhin Zugang hätte.

Ein altes Schloss, das lediglich als Verwaltungssitz dient, ist nicht unbedingt ein Anziehungspunkt für Einheimische oder auch Touristen: Das befand der SPD-Politiker Jürgen Quass am Donnerstagabend im Haupt- und Finanzausschuss, als es um den amtlichen Zusatz-Namen "Schloss-Stadt" für Hückeswagen ging. Quass' Vorschlag: Die Stadt sollte einen Käufer für ihr altes Gemäuer suchen, der eine neue, attraktivere Nutzung hinein bringt. Und das Rathaus sollte in der Folge umziehen – und zwar in eines der beiden Grundschul-Gebäude an der Kölner Straße, die in einigen Jahren frei werden (s. Info-Kasten).

Rathaus-Umzug in leere Schulen

An der Kölner Straße, argumentierte Jürgen Quass, sei die Stadtverwaltung immer noch an zentraler Stelle in Hückeswagen untergebracht und gut erreichbar. Genug Parkfläche für Mitarbeiter und Besucher stehe auf den heutigen Schulhöfen auch zur Verfügung. Und im Eigentum der Stadt sind die beiden Schulgebäude ohnehin, so dass beim Auszug aus dem Schloss keine Kosten für einen Verwaltungs-Neubau entstünden.

Ob Bürgermeister Uwe Ufer sich das Rathaus der Zukunft in einer der beiden Schulen vorstellen kann, ließ er in der Sitzung nicht durchblicken. Dass ein Verkauf des Schlosses für die Verwaltung kein Tabu-Thema ist, aber sehr wohl. Er sei schon wiederholt "mit unterschiedlichen Leuten durchs gesamte Schloss getapert in der Hoffnung, ,hoffentlich kaufen die uns die Bude ab'." Nach den Rundgängen habe sich das Interesse der Besucher aber in sehr überschaubaren Grenzen gehalten. Unabhängig davon: "Das Schloss muss keineswegs immer Verwaltungssitz bleiben", stimmte Ufer den Ideen von Jürgen Quass grundsätzlich zu – nicht ohne den Politiker aufzufordern: "Wenn Sie einen Käufer haben, schicken Sie ihn schnell zu mir."

Allerdings ist für den Bürgermeister auch unstrittig, dass nur ein Käufer infrage kommt, der das Schloss wieder einer öffentlichen Nutzung zuführt, denn: "Heute gehört das Schloss jedem Menschen in der Stadt. Jeder kann rein kommen, wenn er hier etwas zu erledigen hat." Und das müsse auch in Zukunft so bleiben.

Damit erteilte Ufer einer früher geäußerten Idee, aus dem Schloss zum Beispiel ein privat geführtes Romantik-Hotel zu machen, eine klare Absage. Allerdings hat sich auch dafür bislang nie ein potenzieller Betreiber gefunden.

(RP)
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