Hückeswagen Johannesstift – 1. Bauabschnitt fast fertig

Hückeswagen · Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Zurzeit sind meist sechs oder sieben Handwerker zeitgleich im Altenzentrum im Einsatz. Die Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk investiert in die Sanierung etwa zehn Millionen.

 Freuen sich auf das neue Johannesstift: Pflegedienstleitung Georgina Kovacs und der Leiter der Einrichtung, Matthias Rath. Im Hintergrund ist die neue Fassade bereits deutlich zu sehen: Statt tristem grau wird's künftig farbig.

Freuen sich auf das neue Johannesstift: Pflegedienstleitung Georgina Kovacs und der Leiter der Einrichtung, Matthias Rath. Im Hintergrund ist die neue Fassade bereits deutlich zu sehen: Statt tristem grau wird's künftig farbig.

Foto: hertgen

Die Schleifgeräusche im "Haus am Buschweg" sind nicht zu überhören. Auf allen Etagen und in fast allen Räumen wird gewerkelt. "Zurzeit werden die neuen Böden abgeschliffen, außerdem sind Fliesenleger, Elektriker, Maler und Lüftungsbauer tätig", sagt der Leiter des Johannesstifts, Matthias Rath. Die Sanierung des Altenzentrums läuft auf Hochtouren.

"Beim ersten Bauabschnitt im Haus am Buschweg hoffen wir, im Frühjahr fertig zu werden", sagt Rath. Aber erst nach der Abnahme des Bauamtes dürfen die Bewohner in die neuen Zimmer auf der einen Seite des Wohnbereiches einziehen. Dann folgt der zweite Bauabschnitt auf der anderen Seite.

Derzeit sucht Pflegedienstleitung Georgina Kovasc das Mobiliar aus, entscheidet sich für Bodenbeläge und Fensterbehänge. "Alles, was zur Zimmer- und Wohngruppeneinrichtung gehört, muss gestaltet werden", sagt sie. Zwei von sechs Küchen für die Wohnbereiche finanziert der Freundeskreis des Hauses. "Die Küchen müssen speziell auf die Bedürfnisse körperlich eingeschränkter und dementer Menschen abgestimmt sein", sagt Rath.

Den ersten Bauabschnitt bezeichnet er als den größten, weil die komplette Technik mit Heizung, Elektrik und Stromverteilung erneuert wird. Wenn die Bewohnerbereiche fertig sind, folgen der Empfang und der Durchgang, in dem die Physiotherapie untergebracht wird. Das Hausrestaurant eröffnet dort, wo früher das Schwimmbad stand.

Insgesamt stellt sich das Johannesstift modern auf, wird farbiger und energieeffizienter durch eine vernünftige Dämmung und neue Fenster. Seit 32 Jahren ist das frühere Krankenhaus ein Altenheim, das den baulichen Anforderungen nicht mehr genügt. "Energieschonender Umgang war damals noch kein Thema", sagt Rath. Grundsätzlich sei die Bausubstanz des Hauses gut.

Der Leiter erhofft sich, dass das Haus künftig schon vom Kreisverkehr an der Alte Ladestraße einen schönen Anblick bietet. Im Frühjahr 2015 könnte der zweite Bauabschnitt im Haus am Buschweg fertig sein — entweder anschließend oder eventuell auch schon früher parallel beginnt die Sanierung im Haus am Park. Zum Schluss wird das Haus am Quellengrund abgerissen und macht Platz für Grünflächen und ein terrassiertes Gelände. "Heute haben wir den Sinnesgarten im Innenhof. Er bietet künftig einen offenen Blick auf die Stadt", sagt Rath. Die Bewohner auf dieser Seite profitieren von den sanierten Räumen, denn fast bodenlange Fenster eröffnen ganz neue Blickrichtungen. "Das Gesamtensemble mit zwei Gebäuden wirkt freier und luftiger", sagt Georgina Kovasc.

Statt der heute 196 Plätze bietet das Johannesstift künftig 145 vollstationäre Plätze, 13 Tagespflegeplätze und 20 Plätze für Betreutes Wohnen. 80 Prozent der Zimmer (mit eigenem Bad und barrierefrei) müssen ab 2018 Einzelzimmer sein, im Johannesstift werden es 94 Prozent sein. "Wir sind froh, dass unser Architekt Frank Bitting ein Praktiker ist und schaut, was inhaltlich für die Bewohner wichtig ist", sagt Rath.

Die Flure werden weiß gehalten, die Nischen farbig, die Zimmer eierschalengelb, der PVC-Boden in Holzoptik. "Es soll möglichst wohnlich aussehen, aber auch den Hygiene- und Reinigungsstandards entsprechen", sagt der Leiter.

Die neue Küche arbeitet bereits reibungslos. Koch Thomas Ritter hat jetzt einen besseren Überblick über das Geschehen und kann mit neuen Geräten auch ein hochwertigeres Essen zubereiten. "Die Anlieferung erfolgt direkt an der Küche, die Kühlräume sind angegliedert und nicht wie früher eine Etage tiefer", sagt er. 200 Mahlzeiten kocht er pro Tag und freut sich über kürzere Wege im neuen Johannesstift.

(RP)
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