Hückeswagen Sekundarschule – neue Pläne, alte Kosten

Hückeswagen · In vielen Gesprächsrunden ist es allen Beteiligten gelungen, die Kosten für den Umbau und die Erweiterung der Real- in eine Sekundarschule unter zehn Millionen Euro zu drücken. Dafür mussten die ursprünglichen Pläne geändert werden.

 Die wichtigsten Veränderungen zu den ursprünglichen Plänen: Der Informatikturm wird nicht gebaut (unten r., linker Bereich), auf den Zugang von der Kölner Straße (oben, rosa) wird ebenso verzichtet, wie auf die verschiebbare Wand von der Turn- zur Eingangshalle (Mitte, gelber Bereich).

Die wichtigsten Veränderungen zu den ursprünglichen Plänen: Der Informatikturm wird nicht gebaut (unten r., linker Bereich), auf den Zugang von der Kölner Straße (oben, rosa) wird ebenso verzichtet, wie auf die verschiebbare Wand von der Turn- zur Eingangshalle (Mitte, gelber Bereich).

Foto: Architekten Müller und Wüstenhagen

Der Turm ist fort. Der Hingucker der Sekundarschule, in dem Informatik unterrichtet werden sollte, fällt den notwendig gewordenen Veränderungen an den Plänen der Architekten Volkmar Müller (Köln) und Jörg Wüstenhagen (Hückeswagen) zum Opfer. Verzichten werden muss zudem auf weitere Ideen, weil sie zu kostspielig geworden wären. Die Änderungen erläuterten gestern der Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft HEG, Dietmar Persian, und der zuständige Fachbereichsleiter Michael Kirch.

"Der Umbau der Real- in eine Sekundarschule ist die größte Investition in die Infrastruktur der Stadt seit langem", sagte Persian. "Das übertrifft sogar die Stadtstraße." Die 9,8 Millionen Euro, die sie dafür ausgeben will, sei eine gewaltige Größenordnung. "Wir bekommen dafür aber auch eine neue Schule mit hohem technischen Standard", machte Kirch deutlich. Voraussetzung ist jedoch, dass für den Start der Sekundarschule im August mindestens 75 Hückeswagener Eltern ihre Kinder für die fünfte Klasse anmelden (s. Kasten).

Nachdem Wüstenhagen und Müller den Architekten-Wettbewerb im Mai vorigen Jahres gewonnen hatten, wurden die Kosten für den Bau eingehend ermittelt. Im November stellte die Stadt dann fest, dass der Kostenrahmen um 20 Prozent steigen würde, wenn die ursprünglichen Pläne so umgesetzt würden. "Doch zwölf Millionen Euro wären nicht möglich gewesen. Da mussten wir nachsteuern", berichtete Persian.

Veränderungen gibt es in allen drei Bereichen — im zur Beethovenstraße hin gelegenen Klassentrakt, im Ganztagsbereich mit Mensa und großzügiger Eingangshalle sowie bei der Turn- und Mehrzweckhalle. Statt des dreigeschossigen Informatikturms werden die Informatikräume in den Klassentrakt integriert; das Ganze ist dadurch kompakter. "Und wir sparen uns Außenfläche und Fenster", sagte Persian. Auch der Aufzug werde preiswerter in Anschaffung und Unterhaltung, weil er statt drei nur noch zwei Geschosse anfahren wird.

Aus optischen Gründen sollte im bereits bestehenden Klassentrakt eine Wand zwischen zwei Räumen durch eine Rundung ausgetauscht werden. "Das hätte aber große Anforderungen an den Brandschutz zur Folge gehabt", sagte Persian. Auch an weiteren "Stellschrauben" wurde gedreht. So wird auf die Glaswand in der Eingangshalle zur Bibliothek und die verschiebbare Wand zur Turnhalle verzichtet. Bei einer Fläche von mehr als 1000 Quadratmetern wären auch hier die Kosten wegen der Brandschutzbestimmungen explodiert. Und auch der Zugang zur Sekundarschule von der Kölner Straße mit dem Aufzug über drei Geschosse wird nicht gebaut. Stattdessen gibt es einen Seiteneingang mit einem Aufzug, der über zwei Geschosse gehen wird.

"Wir sind jetzt wieder im Kostenrahmen von knapp zehn Millionen Euro", rechnete Persian vor. Dass Kosten bei einem Neu- oder Umbau überprüft würden, sei ein ganz normaler Vorgang.

Im Februar geht der Bauantrag an den Kreis heraus, im Frühsommer soll mit dem Neubau des Klassentraktes begonnen werden. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre folgen dann die restlichen Bauabschnitte: Zunächst wird der naturwissenschaftliche Trakt auf zwei Geschosse aufgestockt, dann wird die Turnhalle abgerissen und durch eine Mehrzweckhalle, die etwa auch als Aula genutzt werden kann, ersetzt. Zum Abschluss soll dann der Klassentrakt aus den 1950er Jahren saniert werden.

(RP)
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