Hückeswagen Für 24 "Michelin-Männchen" ging's um die Wurst

Hückeswagen · Sie sahen aus wie kleine Michelin-Männchen: Eingepackt in dicke Wintersachen und darüber weiße Einweg-Overalls – so ähnelten die 24 Schüler der Klasse 1b der Katholischen Grundschule (KGS) gestern Morgen der bekannten Werbefigur des französischen Reifenherstellers.

Sie sahen aus wie kleine Michelin-Männchen: Eingepackt in dicke Wintersachen und darüber weiße Einweg-Overalls — so ähnelten die 24 Schüler der Klasse 1b der Katholischen Grundschule (KGS) gestern Morgen der bekannten Werbefigur des französischen Reifenherstellers.

Die Schutzanzüge waren wichtig, da sich die Erstklässler in der Produktion des Kobeshofener Fleischmarkts umsahen. "Auch dafür müssen wir die Hygiene-Vorschriften einhalten", erläuterte Mitinhaber Matthias Kaufmann.

Der Grund für den Besuch der Knirpse war das Thema "gesunde Ernährung" im Sachkundeunterricht der ersten Klasse; heute sieht sich die Klasse 1b im Fleischmarkt um. Die Geschäftsleitung hatte die Grundschule angesprochen, ob die Schüler nicht einmal das Unternehmen kennen lernen wollen. Die Anfrage stieß an der KGS auf offene Ohren, denn das Thema "gesunde Ernährung" wird bereits ab dem ersten Schuljahr vertieft, wie die Klassenlehrerin Ingeborg Merz sagte.

So fragte Kaufmann die Grundschüler nach ihrem Rundgang durch den Fleischmarkt, was denn nicht zu einem gesunden Frühstück gehöre. Dabei zeigten sich die Jungen und Mädchen bereits gut aufgeklärt: "Lutscher, weil der Zucker nicht gut ist für die Zähne", meinte ein Erstklässler. Andere verwiesen auf Schokolade, Donuts, Cola und Eistee — all das habe zu viel Zucker und sei ungesund. Dann erläuterte Kaufmann, was ausgewogen sei: "In die Frühstücksbox gehören Obst, Brot und Wurst.

Wichtig ist, dass es ein gesunder Mix ist." Als eine Komponente zähle auch die Wurst dazu. Daher überreichte der Mitinhaber allen 24 Kindern zum Abschluss des Besuchs jeweils eine blaue Frühstücksbox mit einer Mandarine, einer Scheibe Vollkornbrot, zwei Scheiben Schinkenwurst, je einer Scheibe Kochschinken und Putenwurst und einer kleinen Leberwurst. Zuvor hatten sich die "Michelin-Männchen", die außer von Ingeborg Merz noch von der Sonderpädagogin Daniela Mankel und den beiden Praktikanten Niklas Winkler und Sean Soares begleitet worden waren, den Betrieb angeschaut.

Zu sehen bekamen sie, wie die Wurst gekocht (bei 75 Grad) und in den Darm gefüllt wird. "Wir haben ihnen auch die größte Wurst — die 1,20 Meter lange Schinkenwurst — und die kleinste Wurst — die Cocktailwürstchen von fünf Zentimetern — gezeigt", berichtete Kaufmann. Den meisten Spaß hatten die Grundschüler jedoch an der Schneidemaschine, wo die langen Würste in kleine Scheiben zerteilt wurden. "Die sind alle gleich dick und schwer, damit niemand eine größere oder kleinere Scheibe bekommt", erläuterte ihnen der Mitinhaber.

Mit einem kräftigen "Dankeschön" verabschiedeten sich die Knirpse nach gut einer Stunde. Am lautesten kam der Dank dabei wohl Alex Alaborn über die Lippen: Der Erstklässler bat darum, seinen Vater und seinen Patenonkel in der Pökelei des Fleischmarkts besuchen zu dürfen. "Das war toll", sagte er mit einem strahlenden Lächeln, nachdem ihn Kaufmann in diesen Teil des Betriebes geführt hatte.

(RP/rl)
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