Hückeswagen Ein Verein im Höhenflug

Hückeswagen · Viel zu feiern hat der TV Winterhagen in 2008, blickt der Verein doch auf eine 80-jährige Geschichte zurück. Die BM wird in den nächsten Wochen den TVW und seine verschiedenen Abteilungen in einer Serie vorstellen.

Es ist der 29. September 1928: In der ehemaligen Gaststätte Kraz nahe des Busenbacher Wegs treffen sich Ernst Müller und Karl Eschmann. Vielleicht haben die beiden Sportbegeisterten über die ersten Erfolge von Max Schmeling gesprochen, der zwei Jahre später zu einem legendären WM-Kampf gegen Jack Sharkey antreten würde. Sicher aber überliefert ist ein anderer folgenschwerer Entschluss: „Um das Geräteturnen zu pflegen“, gründeten sie einen Turnverein. So steht es in der Chronik des TV Winterhagen.

Die Aufgaben wurden untereinander aufgeteilt: Ernst Müller übernahm das Amt des Vorsitzenden, Karl Eschmann wurde der Oberturnwart. Vier Jahre Aufbauarbeit leisteten die beiden; geturnt wurde im Saal einer Gaststätte in Winterhagen. Sportlich ging es danach weiter bergauf: Zum ersten Mal konnten die Winterhagener in Vergleichswettkämpfen gegen benachbarte Vereine bestehen.

Der Krieg sorgt für eine Turn-Pause

Der Zweite Weltkrieg brachte jedoch auch beim TVW das Vereinsleben zum Erliegen, und das sollte auch noch nach 1945 zunächst so bleiben. Der Grund: Der Saal der Gaststätte war mit Flüchtlingen belegt. Der Initiative von Heribert Albus, Willi Osterhammel und Heinz Weyer war es dann jedoch zu verdanken, dass der Turnbetrieb Anfang Februar 1952 wieder aufgenommen wurde.

Es war gleichzeitig der Beginn der 17-jährigen Amtszeit von Albert Dürhager junior. Er war es auch, der die Planungen für den Bau einer Sporthalle voran trieb. Auslöser war die Kündigung durch den neuen Pächter der Gründungs-Gaststätte, so dass der Verein zwischenzeitlich nach Straßweg ausweichen musste. Im August 1956 war es schließlich soweit: Erstmals konnten die Mitglieder Sport in einer vereinseigenen Halle ausüben. Wichtigste Sportart war nach wie vor das Turnen.

Erste Änderungen des Sportangebotes folgten in der 60er-Jahren, da das Interesse am Geräteturnen bei den Jugendlichen spürbar abnahm; Alternativen waren etwa das Jedermann-Turnen und das Gesundheitsturnen für Frauen. Im April 1971 begann der Verein mit dem Ausbau der Halle, denn es fehlte immer noch ein Geräteraum. Auch wurde erstmals ein Jugendraum eingerichtet.

Vorsitzender Manfred Issel führte den TV Winterhagen in dieser Zeit auf einen Expansionskurs: Im Februar 1991 hatte der Verein bereits 401 Mitglieder und 19 Übungsleiter. Der letzte große Schritt des TV Winterhagen bislang war die Gründung der Trampolinabteilung Ende der 90er-Jahre. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Zahl der Aktiven in dieser Sportart an. Heute sind die Trampolinturner eines der Aushängeschilder des Vereins.

(RP)
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