Hückeswagen Die Gilde übernimmt den Wochenmarkt

Hückeswagen · Ab dem 1. März 2014 wird der Wochenmarkt von der Deutschen Marktgilde eG organisiert. Die Stadt kann damit Kosten einsparen. Zudem erhofft sie sich, dass das bisherige Angebot erhalten bleibt und im Optimalfall attraktiver wird.

 So schön kann's donnerstags auf dem Wochenmarkt sein. Berufstätige können dort in der Regel jedoch nicht einkaufen. Die Stadt gibt die Organisation zum 1. März an die Marktgilde ab, die bundesweit Märkte betreut.

So schön kann's donnerstags auf dem Wochenmarkt sein. Berufstätige können dort in der Regel jedoch nicht einkaufen. Die Stadt gibt die Organisation zum 1. März an die Marktgilde ab, die bundesweit Märkte betreut.

Foto: Dörner (Archiv)

An sonnigen Donnerstagen hat der Wochenmarkt auf der gesperrten Bahnhofstraße fast schon ein mediterranes Flair, wenn die Stände viele Kunden anlocken und das Hotel Kniep ins extra aufgebaute Straßencafé einlädt. An regnerischen und kalten Tagen dagegen macht der Markt nicht viel her, weil nur wenige Marktbeschicker und Kunden kommen.

Ob das die Marktgilde ändern kann und wird, wissen Fachbereichsleiter Michael Kirch, Marktmeister Andreas Henseler und Roland Kissau vom Ordnungsamt derzeit nicht. Die Verwaltungsmitarbeiter erhoffen sich aber, dass der Fortbestand des Hückeswagener Wochenmarkts durch den Einsatz der bundesweit agierenden Genossenschaft mit Sitz im Westerwald gesichert werden kann.

Der Markt rechnet sich für die Stadt nicht. Denn die Einnahmen aus den Standgebühren decken die Ausgaben vor allem fürs Personal nicht. Das bestätigte Kirch gestern in einem Pressegespräch. "Der Wochenmarkt ist eine freiwillige Aufgabe der Stadt", sagte er. Das bedeutet, dass sie auf seine Ausrichtung verzichten könnte, wie das andere Kommunen schon tun. "Das wollen wir aber nicht", versicherte Kirch.

Im Januar kamen die ersten Überlegungen auf, die Organisation in andere Hände zu legen. "Dabei ist uns aber wichtig, das Hückeswagen weiterhin einen grünen Wochenmarkt mit Obst, Gemüse, Fleisch. Wurst, Fisch und Pflanzen hat", betonte Kirch. Schnell war die Verwaltung mit der Marktgilde im Gespräch, die Märkte im gesamten Bundesgebiet ausrichtet und mit 300 Händlern zusammenarbeitet.

Zwar hat Marktmeister Andreas Henseler einen Stamm von 16 Marktbeschickern, die regelmäßig hier aufbauen. Aber die Fluktuation unter den Händlern sei hoch, sagte Kirch. Einige hören aus Altersgründen auf, andere, weil sie in anderen Städten mehr Umsatz machen können. "Eine Neustrukturierung des Marktes ist für uns schwierig." Das aber könnte nun die Marktgilde übernehmen. Wobei der Fachbereichsleiter Wert darauf legt, dass sich das Angebot nicht hin zu Billigware entwickelt. "Wir haben Kontakt zu Kommunen wie Kierspe und Overath aufgenommen, wo die Gilde bereits arbeitet. Dort ist man sehr zufrieden", sagte Kirch.

Zwischenzeitlich hatten die Hückeswagener Marktbeschicker selber Interesse angemeldet, den Wochenmarkt zu organisieren. Doch im Oktober machten sie einen Rückzieher, so dass die Stadt am Donnerstag den Vertrag mit der Marktgilde auf zunächst drei Jahre abschloss.

Durch deren Einsatz kann sich Andreas Henseler ab März verstärkt um seine neue Aufgabe kümmern — die Betreuung von Asylbewerbern, die für die Stadt halbtags arbeiten. Er wird aber auch weiterhin den Geflügelmarkt organisieren. Den soll es auch 2014 wieder geben; zumindest Geflügelhändler Willi Klaas hat zugesagt, weiterhin einmal im Monat zu kommen. "Ich habe auch noch weitere Anfragen", sagte Henseler. Unter anderem von einem Wuppertaler Ehepaar, das Kaninchen züchtet.

Die Verlegung des Wochenmarkts auf einen Samstag, wenn ihn auch Berufstätige besuchen könnten, war zwar immer mal im Gespräch. Doch für diesen Termin ist es schwierig. Händler zu bekommen. "Die verkaufen dann meistens in Großstädten, wo sie mehr verdienen können", berichtete Roland Kissau.

(RP)
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