Serie Marktbeschicker Der Kartoffel-Händler des Vertrauens

Hückeswagen · Lothar Klimke bietet jeden Donnerstag Kartoffeln aller Art an. Er ist froh, dass der Markt jetzt auf der Bahnhofstraße stattfindet. Seine Kundschaft hätte sich nach dem Umzug verdoppelt, sagt er. Er wünscht sich aber mehr Viehhändler.

 Lothar Klimke schultert einen Sack Kartoffel locker. Der 55-Jährige verkauft in Hückeswagen vor allem die Sorte Annabelle.

Lothar Klimke schultert einen Sack Kartoffel locker. Der 55-Jährige verkauft in Hückeswagen vor allem die Sorte Annabelle.

Foto: Moll, Jürgen

Donnerstags stehen ganz offensichtlich immer Kartoffeln auf den Speiseplänen in der Schloss-Stadt. Denn nach Marktschluss kann Händler Lothar Klimke in fast jeder seiner acht Kartoffel-Kisten den Holzboden sehen. "Die Hückeswagener sind schon gute Kartoffelesser", sagt der Lüdenscheider. Ob Annabelle, Sieglinde, Gloria oder Berber — Lothar Klimke kennt alle Sorten.

An seinem Stand auf dem Wochenmarkt bringt der Händler seit 13 Jahren Kartoffeln an Mann und Frau. Das Geschäft läuft gut, sagt er. Derzeit sei Annabelle, eine festkochende Kartoffel, sehr beliebt. Da würden die Kunden immer reichlich von haben wollen. Klimkes Gaumen kann mit der Sorte aber nur wenig anfangen. "Ich mag eher die mehligen", sagt er. Doch die Kundschaft bevorzuge eben Annabelle, die andere Sorten immer mehr vom Markt dränge, berichtet der 55-Jährige.

Für Eva Wehn spielen die Namen der Knollen keine Rolle. Seit mehreren Jahren komme sie jeden Donnerstag zu Klimkes Stand. "Ich kaufe, was gut aussieht", sagt die 75-jährige Hückeswagenerin. Wie Eva Wehn, sind 80 Prozent der Kunden, die Klimkes Stand direkt am Bahnhofplatz ansteuern, Stammkundschaft. Das sei ein Zeichen für die Qualität seiner Ware.

Am alten Marktstandort auf dem Island sei das Geschäft nicht so gut gelaufen, berichtet der Lüdenscheider. "Die Zahl der Kunden hat sich nach dem Umzug verdoppelt." Vor allem das Wintergeschäft hätte im Island gelitten. "Da waren vielleicht sechs Händler. Das war schon enttäuschend", meint er. Ihm sei das Wetter ja egal, den Kartoffeln ebenso. Nur die Kunden würden bei schlechtem Wetter fernbleiben, und die Markthändler kämen auch nicht mehr nach Hückeswagen, wenn das Geschäft nicht mehr läuft. Die Bahnhofstraße sei für die Händler attraktiver. "Wir haben jetzt einen Händler-Stamm, der immer da ist", sagt Klimke. Wichtig sei, dass die Stammhändler zusammenhalten.

Er wünscht sich aber, dass mehr Viehhändler auf den Wochenmarkt kommen. "Das würde uns allen besser gefallen", sagt Klimke. Über den Umzug vom Island auf die Bahnhofstraße könne er sonst aber nur Positives berichten. Den Stellplatz direkt am Bahnhofplatz habe er sich gewünscht. "Das ist für die Kunden angenehmer. Da können sie parken und müssen die Kartoffeln nicht so weit schleppen", erklärt Klimke. Nur für den Fall, dass mal wieder mehr Kartoffeln im Kochtopf der Hückeswagener landen.

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