Hückelhoven Graaff und Kallupilankal verlassen GdG

Hückelhoven · Ende dieses Monats hört in der GdG Hückelhoven Regionaldekan Gottfried Graaff als Pfarradministrator auf, Ende des Jahres Pfarrer Jose Kallupilankal - beide aus gesundheitlichen Gründen wegen Überlastung. Nachfolger gibt's noch keine.

 So hatte sich im September 2013 das Pastoralteam der GdG vorgestellt. Gottfried Maria Graaff (vorn li.) und GdG-Leiter Jose Kallupilankal (dahinter) werfen ob der Aufgabenfülle das Handtuch.

So hatte sich im September 2013 das Pastoralteam der GdG vorgestellt. Gottfried Maria Graaff (vorn li.) und GdG-Leiter Jose Kallupilankal (dahinter) werfen ob der Aufgabenfülle das Handtuch.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Ab Januar 2015 hat die Gemeinschaft der Gemeinden Hückelhoven (GdG) nur noch einen hauptamtlichen Priester: Pater Anton Steinberger von der Kongregation der Oblaten des Heiligen Franz von Sales wirkt seit gut einem Jahr als Pfarrvikar in Hückelhoven. Genau seit dieser Zeit amtierte dort Regionaldekan Gottfried Maria Graaff als Pfarradministrator der Gemeinden Hückelhoven, Ratheim, Kleingladbach und Millich/Schaufenberg sowie als Vorsitzender des Kirchengemeindeverbands - als Interimsnachfolger von Pfarrer Klaus Jansen, der im September 2013 in den Ruhestand ging und für den sich kein "regulärer" Nachfolger gefunden hat.

Graaff sowie Pfarrer und GdG-Leiter Jose Kallupilankal, der für die Gemeinden in Brachelen, Rurich, Hilfarth, Baal und Doveren zuständig ist, bildeten seitdem gemeinsam das priesterliche Leitungsteam der GdG Hückelhoven.

Damit ist nun Schluss. Beide werden Hückelhoven verlassen, Graaff bereits zum Ende dieses Monats, Kallupilankal dann zum Jahreswechsel. "Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen, aber die Fülle der Aufgaben hat uns beiden gesundheitlich so zugesetzt, dass wir uns dazu genötigt fühlten. Zwei Krankenhausaufenthalte bei mir und einer bei Pfarrer Kallupilankal waren letztendlich ausschlaggebend", erläutert Graaff.

Fast zeitgleich hätten beide - übrigens völlig unabhängig voneinander - diese Bitte dem Domkapitular Heiner Schmitz, dem Personalchef des Bistums Aachen, mitgeteilt. "Bischof Heinrich Mussinghoff hat dem dann sofort zugestimmt." Festgezurrt wurde das Ganze am Dienstag dieser Woche in Aachen bei einem Gespräch mit Abteilungsleiter Bernd Dickmeis, an dem von Hückelhovener Seite das Pastoralteam, der GdG-Rat und der Kirchengemeindeverband teilnahmen.

"Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen. 15 Jahre lang habe ich die Menschen hier begleitet. Ein Abschied ist immer schwierig, doch auf der anderen Seite fühle ich mich nun auch ein wenig erleichtert", sagt Kallupilankal. Wie es mit ihm im neuen Jahr weitergeht, weiß der 54-Jährige noch nicht genau. "Erst einmal werde ich mir eine Auszeit gönnen, vielleicht auch in Kur gehen. Danach werde ich sicher irgendwo eine neue Stelle antreten."

Graaff räumt vorbehaltlos ein, die zusätzliche Aufgabe in Hückelhoven vorab nicht ganz richtig eingeschätzt zu haben: "Ich habe meine eigene Kraft über- und die Aufgabe unterschätzt." Zusammen mit seinen Aufgaben als leitender Pfarrer in Gangelt und als Regionaldekan wirke er in über 20 Gremien und Räten mit - "davon zumeist in leitender Funktion". Als Regionaldekan und Pfarrer in Gangelt macht Graaff wie geplant bis zum nächsten Jahr weiter - seine Amtszeit als Dekan endet am 23. August 2015.

"Völlig unerwartet" habe sie diese neue Entwicklung getroffen, bekennt Hiltrud Derix, die Vorsitzende des Hückelhovener GdG-Rates. "In unseren Gemeinden herrscht große Betroffenheit, aber auch großes Verständnis für diesen Schritt. Wir hoffen aber alle, dass das Bistum Aachen für einen priesterlichen Ersatz sorgen kann - auch wenn wir darauf noch ein wenig warten müssen."

Genau das betont auch das Bistum selbst in einer offiziellen Stellungnahme: "Das Bistum Aachen ist zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Pfarrer für diese Stelle, die Besetzung kann sich jedoch bis zum Sommer 2015 hinziehen." In der Übergangszeit werde die GdG vom bislang dort arbeitenden pastoralen Personal betreut - neben Pater Steinberger seien dies ein Diakon im Hauptberuf, zwei im Zivilberuf und drei Gemeindereferenten. "Das Gottesdienstangebot und die Sakramentenspendung sind damit abgedeckt", heißt es in dem Schreiben.

Das gelte auch für die anstehenden Weihnachtstage, versichert Graaff. "In jeder der neun Gemeinden gibt es über die drei Weihnachtstage ein gottesdienstliches Angebot."

(emo)
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