Hilden Positionen gegen El(b) Arenal

Düsseldorf · Verein Wohnweiler Elb stellte vor Vertretern aus beiden Städten Maßnahmen für ein harmonisches Miteinander von Naturschutz, Sport, Erholung und Wohnen am Elbsee vor. Das Positionspapier soll nun in die Politik gehen.

hilden / düsseldorf Es mussten noch Stühle hinzu geholt werden, als Detlef Mehlmann gestern für den Verein Wohnweiler Elb das "Positionspapier für ein harmonisches Miteinander von Naturschutz, Sport, Erholung und Wohnen am Elbsee" vorstellte. Über 50 Menschen hatten sich in der Partyscheune des Gutes Holterhof versammelt, darunter Anwohner, Polizei- und Ordnungsbeamte sowie Verwaltungs- und Fraktionsmitglieder aus Hilden und Düsseldorf.

Immerhin gab es erste Erfolge der städteübergreifenden Zusammenarbeit – der See gehört zu Düsseldorf, der Wohnweiler Elb zu Hilden. 90 Anzeigen seien allein in diesem Jahr schon geschrieben worden, meldete Thorsten Rehatschek vom Düsseldorfer Ordnungsamt. Sein Hildener Kollege Michael Siebert will ebenfalls stärker aktiv werden – "so weit das mit unseren sechs Leuten und bei dem unübersichtlichen Areal überhaupt möglich ist".

Zugeparkte Wege, wilde Kippen

Seit ein Großteil des Seeufers im Herbst 2007 der Öffentlichkeit übergeben wurde, erfreut sich das Naherholungsgebiet vor allem im Sommer wachsender Beliebtheit. "Wir nennen die Partyzone im Süden nur noch El(b) Arenal", machte Mehlmann auf ein zentrales Problem der Anwohner aufmerksam. Denn neben zugeparkten Wegen haben sie auch mit wilden Müllkippen und alkoholisierten Vandalen zu kämpfen.

Ein Grund mehr für den Vereinsvorsitzenden, die Interessen seines Wohnweilers zu vertreten, ist die für das kommende Jahr geplante Errichtung einer Wellness-Oase oberhalb der Sportvereinsheime. "Das dafür erforderliche Bebauungsplanverfahren darf sich nicht nur auf das benötigte Grundstück beschränken, sondern muss eine Infrastruktur festschreiben, die allen beteiligten Interessensgruppen gerecht wird", forderte Mehlmann, der beispielsweise mit einem noch größeren Zufahrt-Chaos rechnet.

Der Vorschlag des Bauherrn, IDR-Chefs Heinrich Pröpper, das Wohngebiet Elb durch absenkbare Poller und Videoüberwachung zu schützen, stieß auf wenig Gegenliebe. "Ich kann doch nicht vom Kuhstall zum Monitor laufen, um zu gucken, ob vielleicht doch ein Eierkunde Einlass begehrt", brachte es Klaus Breloh auf den Punkt. Der Landwirt kommt in der Hochsaison schon jetzt kaum mit seinem Traktor an den parkenden Autos vorbei. Deshalb plädieren die Anwohner für die Umwandlung der Elb in eine Anliegerstraße – und die Anbindung des Seewegs an die Bushaltestelle zum großen Holz. Nur eine von sechs aus 30 notwendigen Maßnahmen herausgefilterten Prioritäten, die jetzt in die Fraktionen beider Städte gehen. "Außerdem will uns die Verwaltung stärker in das Planungsverfahren einbeziehen", zog Mehlmann ein "verhalten optimistisches Fazit" aus der gut zweistündigen Sitzung.

frage des tages seite d 1

(RP)
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