Haan Neue Intensivstation ist fertig

Düsseldorf · Das Haaner St.-Josef-Krankenhaus hat ein neues Aushängeschild. Mit jetzt neun Betten könnenin dem neuen Bereich bis zu 1000 Patienten im Jahr betreut werden. Das Projekt verschlang vier Millionen Euro.

Ein gewaltiges Projekt ist vollendet: Das Haaner St.-Josef-Krankenhaus hat seine neue Intensivstation in Betrieb genommen. Donnerstag zogen Mitarbeiter und fünf Patienten, drei davon beatmet, aus dem alten „Provisorium“ im Erdgeschoss um in die völlig neuen Räume auf der ersten Etage. Im Verlauf des Tages kamen noch zwei Frischoperierte hinzu. Gestern stellte die Krankenhausleitung die neue Station bei einem Pressetermin vor.

Vier Millionen Euro investierte der Kplus-Verbund in das Herzstück des Krankenhauses. Ab sofort gibt es neun statt bisher sieben Intensivbetten. Außerdem steht ein Reanimationsraum zur Verfügung. Drei Räume haben jeweils eine eigene Schleuse und können als Isolierzimmer genutzt werden, wenn von Patienten erhöhte Ansteckungsgefahr ausgeht. Wenn es früher solche Infektionsfälle gegeben habe, sei große Improvisation gefragt gewesen, zeigte sich Abteilungsleiter Martin Kalus sehr zufrieden. Es gibt jetzt ein Arztzimmer und ein Besprechungszimmer für Gespräche mit Angehörigen, die dort sogar übernachten könnten. Vom zentralen Dienstplatz aus können alle Patienten per Computermonitor überwacht werden, auf dem alle Daten ständig ablesbar sind. Auch Sozialräume und ein barrierefreies Patientenbad gibt es hinter der Luftschleuse am Beginn des langen, breiten und hell gestalteten Flures. Kalus: „Wir können hier fast alles pflegen – wie in großen Zentren. Wir sind auf dem Stand einer Universitätsklinik!“

Mit rund 600 Quadratmeter Fläche ist die neue Station fünfmal so groß wie die alte. Der Platz und auch die vollkommen neue technische Ausstattung werden die Arbeit erleichtern. So gibt es in den Zimmern deckenhängende Schienensysteme mit Anschlüssen für Druckluft, Sauerstoff und Strom. „Nichts steht mehr auf dem Boden“, freute sich Martin Kalus auch über einen hygienischen Vorteil. Und Dr. Peter Rensmann, Chefarzt der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, hob hervor, dass wegen der Versorgung von oben jetzt rund um das Bett Platz für medizinisches und Pflegepersonal sei.

Franziskus von Ballestrem, Einrichtungsleiter des Kplus-Verbundes für die Krankenhäuser in Haan und Hilden, berichtete, schon im Jahre 2000 habe es unter dem früheren Träger (Deutscher Orden) eine genehmigte Planung für die Intensivstation gegeben. Durch die Insolvenz geriet das Krankenhaus in Turbulenzen. Nach der Übernahme durch den Kplus-Verbund habe sich schnell gezeigt, dass das Haus mit seiner Leistungsentwicklung an Grenzen stieß. Die Intensivstation musste größer werden.

Überdachter Zugang zum Aufzug

Nach Verhandlungen mit den Kostenträgern gab es 2005 den Weiterbewilligungsbescheid. Der Zuschuss von 3,058 Millionen Euro sicherte auch den Bau von zwei Bettenaufzügen neben dem Haupteingang, die künftig auch zur Einlieferung von intensivmedizinisch zu betreuenden Patienten dienen. Der Zugang vom Vorplatz zum Aufzug werde noch überdacht.

(RP)
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