Hilden Musikalisch den Winter vertrieben

Düsseldorf · Da mochte es draußen noch so regnen und stürmen: Mit seinem Konzert unter dem Titel „Komm, holder Lenz!“ versetzte der Oratorienchor Hilden seine Zuhörer in der Stadthalle in Frühlingsstimmung. Als Solist brillierte der australische Tenor Gary Bennett.

Wieder einmal konnte Musikdirektor Franz Lamprecht zum Frühlingsbeginn nicht nur mit einem wunderbaren Melodienstrauß aufwarten, er konnte auch ein froh gestimmtes Publikum in der Stadthalle begrüßen, die bis auf den letzten Platz besetzt war. Mochte auch draußen der Winter noch so stürmisch seine Wiederkehr versuchen, so siegte in der blumengeschmückten Halle bereits der Frühling.

Bunter Melodienstrauß

„Komm, holder Lenz!“ hatten die Sängerinnen und Sänger des Hildener Oratorienchores ihr Konzert genannt, zu dem sich alle Damen in prächtige Frühlingsfarben gekleidet hatten, während die Herren noch in winterlichem Grau und Schwarz auftraten. Gemeinsam mit dem Symphonischen Chor Wuppertal und dem Philharmonischen Orchester Tirgu Mures (Siebenbürgen) band man einen Blumenstrauß aus Melodien zusammen.

Eine großartige Blüte steckte Franz Lamprecht als erste in den Strauß: Mit seinem dynamisch auftrumpfenden Orchester spielte er Sindings berühmtes „Frühlingsrauschen“, blies stürmisch den letzten Schnee von den Zweigen. Mit Gary Bennett trat ein australischer Tenor mit internationaler Reputation aufs Podium. Mit strahlend tenoralem Glanz sang er von der Liebe, die „Still wie die Nacht“ sein soll und tief wie das Meer. Wie für ihn geschrieben schien Martinis „Plaisir d’amour“ mit zarten Harfenklängen und feinen Pizzicati der Streicher. Höhepunkt war schließlich Denzas „Funiculi“. Das Publikum genoss sichtlich die strahlende Stimme und wollte mit rhythmischem Beifall kaum enden. Als weiterer Gast steckte Claudia Ehses farbige Klänge in den Frühlingsstrauß. Die Flötistin bot mit einer „Fantaisie brillante“ über Melodien aus Carmen und mit Briccialdis Variationen über „Carnevale di Venezia“ Bravourstücke der Flötenliteratur. Ihr brillantes Spiel zog Töne wie an Perlenschnüren durch den Saal, wie gesungen erklang ihre moll-Variation. Langer Beifall der aufmerksamen Hörer war der Lohn. Die Chöre hatten schon mit Musik aus Schuberts „Rosamunde“ Klangschönheit gezeigt und dem Strauß Blüten zugesteckt. Zusammen mit dem Orchester weckten sie in „Finlandia“ von Jean Sibelius Sehnsucht nach der Ferne, machten in Italien mit „Funiculi“ und in Österreich beim „Vogelhändler“ mit Wohlklang Station.

Wunderbarer Begleiter

Das Philharmonische Orchester Tirgu Mures war für Chöre und Solisten ein wunderbarer Begleiter. Bei den reinen Orchesterstücken konnten die Damen und Herren ihre sonst geübte Zurückhaltung aufgeben.

So freute sich das begeisterte Publikum vor allem über großartige Klänge bei der Musik von Grieg, Sibelius und Grafe, dessen „Alla Boléro“ gefeiert wurde.

(RP)
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