Hilden Kronengarten nachbessern

Düsseldorf · Der Investor für ein neues Parkhaus mit Geschäften hat einen Bauantrag gestellt. Der kann so nicht genehmigt werden, weil er gegen Vorgaben verstößt. Korrekturen sind nötig.

Vor fast fünf Jahren verkaufte die Stadt Hilden ihr Grundstück "Am Kronengarten" an den Kölner Investor Dr. Ulrich Freyn. Er will dort das alte Parkhaus abreißen und durch ein neues Geschäftshaus mit 300 Parkplätzen ersetzen. Das sollte den "Hinterhof" der Einkaufsmeile Mittelstraße beleben endlich aus seinem Dornröschenschlaf reißen, erhofften sich Politik und Verwaltung. Der Abriss des alten Parkhauses war zunächst für das Frühjahr 2008 geplant. Dann sollten die Bauarbeiten in diesem Frühjahr beginnen. Vor einigen Wochen reichte der Investor dann endlich den Bauantrag ein. Jetzt gibt es aber neue Probleme, informierte die Verwaltung den Stadtentwicklungsausschuss in nichtöffentlicher Sitzung. Der Bauantrag kann so, wie er vorgelegt wurde, nicht genehmigt werden. Begründung: Er verstoße an verschiedenen Stellen gegen die Vorgaben des aufgestellten Bebauungsplanes. Durch entsprechende Umplanungen könne das aber relativ zügig korrigiert werden.

"Projekt wird nicht scheitern"

Zu Einzelheiten wollte Investor Dr. Ulrich Freyn gestern keine Stellung nehmen: "Daran wird das Projekt nicht scheitern." Er ging davon aus, dass mit dem Abriss des alten Parkhauses und den Bauarbeiten noch im Herbst begonnen werden kann. Für das neue Geschäftszentrum rechnet er mit einer Bauzeit von einem Jahr. In die beiden Ladenlokale wollen Aldi (900 Quadratmeter) und die Biomarkt-Kette "denn's" (600 Quadratmeter) einziehen. Die Verträge mit den beiden Unternehmen sowie mit dem Parkhaus-Betreiber seien bereits unterschrieben. Die geplante Ansiedlung eines Mediamarktes als "Kunden-Magnet" scheiterte. Nach Fertigstellung will die Stadt die Straße zwischen Kirchhofstraße und Heiligenstraße erneuern.

Jahrelanger Stillstand

Im Mai hatte die Bürgeraktion Hilden den jahrelangen Stillstand am Kronengarten beklagt. Fraktionsvorsitzender Udo Weinrich hatte die Stadt aufgefordert, den Vertrag mit dem Projektentwickler aufzulösen und einen städtebaulichen Wettbewerb für den Kronengarten auszuschreiben. Auch FDP-Bürgermeisterkandidat Rudolf Joseph hält das Vorhaben für eine Fehlplanung. Er spricht sich dort für eine Tiefgarage mit Geschäften und Wohnungen aus. Baudezernent Maximilian Rech (SPD) ließ 2007 intern eine Alternativplanung mit Einzelhandel (ebenerdig), Parken (erste und zweite Ebene) sowie zehn bis zwölf Stadthäusern auf dem Dach entwickeln. Dafür hätte die Zahl der Stellplätze von heute 320 auf 140 reduziert werden müssen. Die Planung fand keine politische Mehrheit.

(RP)
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