Hilden Kommunikationspanne führt zu Polizei-Einsatz
Hilden|hilden · Ein Fehler in der Meldekette hat dazu geführt, dass ein Großaufgebot der Polizei nach einem vermissten Demenzkranken gesucht hat, obwohl dieser längst in einem nahe gelegenen Krankenhaus behandelt wurde. Die Polizei ist darüber "ziemlich verärgert", teilt Sprecher Frank Sobotta mit.
Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte sich der Vorfall bereits am Wochenende ereignet. Am Samstag gegen 16 Uhr hatte ein Hildener Altenheim die Polizei alarmiert, weil ein 78-jähriger demenzkranker Bewohner vermisst wurde. Die Beamten begannen sofort mit der Suche und erkundigten sich unter anderem bei ehemaligen Nachbarn, ob der Vermisste eventuell seine alte Wohnung aufgesucht hatte. Doch alles ohne Erfolg.
"Schließlich wurde eine Hundertschaft eingesetzt, die sogar mitten in der Nacht mit einem Hubschrauber fast zwei Stunden lang nach dem Mann gesucht hat", erzählen Anwohner. Der orientierungslose Rentner wurde nicht gefunden. Erst am Sonntagvormittag meldete sich das Benrather Krankenhaus bei dem Hildener Altenheim und teilte mit, dass es den Rentner bei sich habe. Passanten hatten den Mann wohl auf einer Parkbank gefunden und einen Rettungswagen gerufen, der den Mann in die Benrather Klinik gebracht hatte. Und zwar nur etwa zwei Stunden nach seinem Verschwinden — und bevor der Großeinsatz richtig ins Rollen gekommen war.
"Das ist natürlich sehr ärgerlich", sagt Sobotta. Schließlich sei eine solche Suchaktion nicht nur sehr kostspielig, der Hubschraubereinsatz störe auch die Anwohner. "Dabei hatten wir direkt beim Benrather Krankenhaus nachgefragt, aber dort hatte man uns nicht gemeldet, dass sich der Mann dort befindet. Als wir am nächsten Tag davon erfuhren, waren wir sehr überrascht." Routinemäßig gehöre es dazu, alle Krankenhäuser, Taxizentralen und Leitstellen zu kontaktieren und nachzufragen, ob die gesuchte Person dort aufgefunden wurde.
Das Benrather Krankenhaus, das zu den Sana-Kliniken gehört, will sich zu dem Vorfall noch äußern.
