Hilden "Hilden singt und klingt" in der Stadthalle
Hilden · Zwölf Chöre und Orchester markieren am Sonntag Hildens musikalische Vielfalt und Bandbreite.
Einmal im Jahr kommen Chöre und Ensembles zu einem großen Gemeinschaftskonzert zusammen - im Wechsel auf dem alten Markt und in der Stadthalle. Für Kulturamtsleiterin Monika Doerr ist "Hilden singt und klingt" ein "Erfolgsformat". Die 32 kulturpflegenden Vereine Hilden konnten bei 21 Veranstaltungen im vergangenen Jahr 13 080 Besucher begrüßen: "Das ist ein Viertel der Hildener Bevölkerung." Das Gemeinschaftskonzert sei ein "Geschenk der Stadt an die kulturpflegenden Vereine" und habe dazu beigetragen, ein "breit gefächertes kulturelles Netzwerk" zu schaffen.
Zwölf Chöre und Ensembles präsentieren am Sonntag von 11 bis 17 Uhr zum achten Mal ihr Können in der Hildener Stadthalle. Für viele ist dieser Auftritt ein Höhepunkt im Konzertjahr. Friedhelm Burchartz, Vorsitzender des Stadtverbandes der Musiker und Sänger, führt durch das Programm.
Die "Itter-Früchtchen" vertreten seit neun Jahren die leichte Muse mit alten und neuen Schlagerschätzchen. Der Frauen-Chor hat ein neues Mitglied (Helga) gewonnen. "Das wird gefeiert", freut sich Vorsitzende Gisela Brand-Kewersun: "Darum geben wir einen aus." Wer einen besonders guten Grund nennt, warum der Chor für ihn auftreten sollte, kann ein Ständchen der "Itter-Früchtchen" gewinnen.
"Wir spielen die Schöne Blaue Donau schöner als die Wiener Philharmoniker", verspricht Rainer Hack, Vorsitzender des Harmonika-Orchesters Notenzauber. Das Orchester der Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte hat 45 aktive Mitglieder und bringt es auf sage und schreibe 60 Auftritte im Jahr allein in Hilden. Sein Leiter ist der renommierte Kapellmeister und Pianist Gerhart Roscher, zuletzt tätig an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Weil das Orchester seine Musik auch Behinderten nahe bringt, wurde es 2010 von den Stadtwerken Düsseldorf und Center TV mit dem Preis "Musik als Therapie" ausgezeichnet.
Mit Gospels und Spirituals wird der Chor "Auftakt" von St. Jacobus Hilden eine ganz andere Musikfarbe ins Spiel bringen. Unter den 45 Mitgliedern sind leider nur acht Männer, klagt Ulrich Tiegelkamp, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit und die Finanzen kümmert. Leiter Carlos A. Reigadas lege viel Wert auf anspruchsvolle Stücke. Mit dem afrikanischen Traditional "Mamaliye" wage der Chor auch Experimente. Denn dabei werde nicht nur gesungen, sondern auch getanzt.
Erst sechs Monate alt ist "Heartbeat". Die Sängerin Sandra Burchartz probt mit acht jungen Frauen zwischen acht und 28 im Studio Opgenoorth an der Nordstraße 48. Sie wollen Ausschnitte aus der "Rocky Horror Picture Show" zeigen. Der Verein will junge Menschen mit künstlerischem Talent fördern, besonders Kinder und Jugendliche aus Familien, die nicht viel Geld zur Verfügung haben.
Auch der älteste geistliche Chor Hildens macht bei dem Gemeinschaftskonzert mit. Cantus Dei: So nennt sich der Kirchenchor Cäcilia an St. Jacobus. Er beging im vergangenen Jahr sein 140-jähriges Bestehen. Die fast 50 aktiven Sängerinnen und Sänger sind zwischen 20 und 80 Jahre alt und stellen an sich selbst hohe musikalische Ansprüche. Was gesungen wird, entscheiden Leiter Carlos Reigadas und die Sänger gemeinsam.
Zum zweiten Mal als Gast dabei sind die "Wupperhofer". Mit rund 60 aktiven Sängern eine der größten und mit 201 Jahren Solingens zweitältester Chor, erläutert Werner Neuhaus: "Wir haben in Hilden viel Applaus bekommen." Man habe auch schon einige Sänger aus Hilden und Haan gewinnen können. Mit viel Werbung und neuen Ideen versuche man, der Krise der Männerchöre aktiv zu begegnen. Neuhaus: "Wer versuchen, uns von Jahr zu Jahr neu zu erfinden."
