Hilden Zehntausende bei der Schau der Träume

Hilden · Autoschau, verkaufsoffener Sonntag und Oktoberfest lockten in die Stadt. Bummeln war ebenso wichtig wie kaufen.

Autoschau und Einkaufssonntag in Hilden
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Zugegeben, es wäre schwer gewesen, Andrea Gehrke ihre Liebe auszureden. Denn die hält schon seit 22 Jahren, springt selbst nach einigen Wochen Stillstand zuverlässig an und bietet Sommer pur - wenn denn das Stoffverdeck mit einem lässigen Handgriff Richtung Kofferraumdeckel geworfen wurde. Nun steht die Langenfelderin auf der Mittelstraße vor dem Nachfolgemodell ihres Sportzweisitzer und streichelt über die Leder bespannte Motorhaube. Doch selbst dieser Hingucker verpufft: "Wir bleiben unserem Wagen treu. Schließlich haben wir ihn damals im Container aus Amerika mitgebracht. "

Eine Momentaufnahme aus zwei Tagen der 22. Hildener Autoschau. Einige zehntausend Besucher redeten über Benzin und Ampere in der City, saßen Probe, schauten unter die Motorhauben. Als Bräute gekleidete junge Frauen warben für das just gegründete Hochzeitsnetzwerk Hildener und Haaner Unternehmen. Als gestern der verkaufsoffene Sonntag und zusätzlich die Spätsommersonne lockten, ging gegen 14 Uhr gar nichts in der Fußgängerzone. Die Einkäufermengen schoben teilweise nur noch sich im Schritttempo voran. "Gegen 14 Uhr waren auch die meisten Parkhäuser voll belegt", meldet Volker Hillebrand, Geschäftsführer des Stadtmarketings. Er war rundherum zufrieden. Ralf Gierten, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Hildener Autohäuser, IGHA, bilanzierte vorsichtiger: "Bei der Autoschau führen wir viele unverbindliche Gespräche. Ich hoffe, dass daraus in den nächsten Wochen möglichst viele Verkaufsabschlüsse werden."

Im Mittelpunkt zahlreicher Fragen: Elektroautos und Hybridfahrzeuge, die es über eine Kombination aus Benzin- und Stromantrieb auf eine größere Reichweite bringen. Michél Körwer und Julia Braun bleiben bei einem Kleinwagen aus Japan stehen, der nach diesem Prinzip funktioniert. "Sobald die Ampel auf Grün wechselt, schiebt der Elektromotor den Wagen an. Ab 50 Stundenkilometern kommt der Benzinmotor hinzu", erklärt Verkäufer Patrick Sczepurek. Erst da gibt sich Körwer als Kfz-Mechatroniker zu erkennen. Er arbeitet bei einem Wettbewerber, lobt dennoch das "technisch sehr interessante Konzept". Freundin Julia Braun sagt geradeaus: "Ein Auto muss schön sein - und schnell."

Die Große Hildener Karnevalsgesellschaft feierte in den vergangenen vier Tagen ihr Oktoberfest auf der Mittelstraße - und macht das Event-Trio damit komplett. Präsident Armin Kuhn zog gestern im Gespräch mit der RP eine positive Bilanz: "In diesem Jahr hat alles gepasst: Die Musikgruppen, unsere Stände und die Bayernolympiade." Über das Oktoberfest finanzieren die Karnevalisten ihr Winterbrauchtum. Spannendster Moment der weiß-blauen Sause war der Samstagabend, so Kuhn: "Da schüttete es wenige Meter weiter an der Gabelung wie aus Eimern. Vor unserer Bühne nieselte es leicht. Da sind wir mit einem blauen Auge davongekommen." Die Musikschule hingegen musste ihr Konzert wegen Regens einmal unterbrechen.

(dne)
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