Hilden Hahn-Gruppe verkauft Itter-Karree

Hilden · Über Preis und Käufer wurde Stillschweigen vereinbart. Erwerber ist eine große deutsche Fondsgesellschaft.

 Das Itterkarree bietet 6500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Das vor vier Monaten neu eröffnete Einkaufszentrum ist voll vermietet und wird gut besucht.

Das Itterkarree bietet 6500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Das vor vier Monaten neu eröffnete Einkaufszentrum ist voll vermietet und wird gut besucht.

Foto: Olaf Staschik

Vier Monate nach der spektakulären Eröffnung — 15 000 Besucher wollten das Itter-Karree in Augenschein nehmen — hat sich die Hahn-Gruppe bereits wieder von dem neuen Einkaufszentrum am Warrington-Platz getrennt. Die Hahn-Gruppe hat nach eigenen Angaben 17 Millionen Euro in die Grundsanierung der 32 Jahre alten Kaufhaus-Immobilie investiert. Ein "institutioneller Investor" habe die langfristig vollvermietete Innenstadtimmobilie erworben, bestätigt Marc Weisener, Sprecher der Hahn-Gruppe. Zu dem Kaufpreis und dem neuen Eigentümer wollte er nichts sagen. Nach RP-Informationen hat eine große deutsche Fondsgesellschaft das Itter-Karree gekauft. Es belebt die Innenstadt von Hilden "nachhaltig" und habe den Mikrostandort von einer B- wieder zu einer A-Lage gemacht, ist die Hahn-Gruppe überzeugt.

Begleitet wurde die Transaktion von Colliers International und der IKP Immobiliengruppe. Letztere half schon bei dem Verkauf der damals heruntergekommenen Problem-Immobilie der Aachener Grundvermögen an die Hahn Fonds Invest GmbH.

Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrandt und Wirtschaftsdezernent Norbert Danscheidt wurde beide von dem Verkauf überrascht. "Bei der Eröffnung hörte es sich für mich so an, als ob die Hahn-Gruppe längerfristig in Hilden engagiert bleiben wollte", sagt Danscheidt. Die Veräußerung sei aber ein "ganz normaler Vorgang": "Die wenigsten Investoren behalten ein Objekt dauerhaft."

"Der Zeitpunkt für den Verkauf einer attraktiven Immobilie ist zurzeit sehr günstig", meint Hillebrand. Die Anker-Mieter Saturn, Adler und Kaiser's seien bonitätsstark und hätten sich sicher längerfristig gebunden. In der Regel liefen solche Mietverträge über zehn Jahre.

Für die Mieter ändere sich durch den Eigentümerwechsel nichts: "Der neue Eigentümer steigt in die alten Mietverträge ein." Sie seien das eigentlich Wertvolle, um das es bei diesem Deal vermutlich gegangen sei: "Die durchsanierte Immobilie ist zweifellos ein attraktives Einkaufszentrum, aber eigentlich nur Mittel zum Zweck, das Entscheidende sind die Mietverträge." Der Stadtmarketing-Geschäftsführer war sich sicher, dass der Verkauf des Itter-Karrees "für beide Seiten", Verkäufer und Käufer, ein gutes Geschäft gewesen ist. Die Hahn-Gruppe war von 5000 Kunden pro Tag im Itter-Karree ausgegangen. Das hält Hillebrand für realistisch — "zu normalen Zeiten, nicht jetzt in den Sommerferien".

Die Aachener Grundvermögen hatte das ehemalige Hertie-Kaufhaus am Warrington-Platz vor gut 20 Jahren erworben. Damals war es vollständig vermietet. Nach dem Auszug eines Lebensmittelmarktes standen 3500 Quadratmeter Verkaufsfläche im Obergeschoss zehn Jahre lang leer. P&C hatte das Untergeschoss mit weiteren 3500 Quadratmetern gemietet. 2010 zog dieser Kundenmagnet in den Sparkassen-Neubau an der Mittelstraße. Die Immobilie stand leer, die Kaufleute am Warrington-Platz und Axlerhof befürchteten das Schlimmste für den Standort. Der Vorschlag der Verwaltung, dort ausnahmsweise ein "Freizeitcenter" zuzulassen, wurde von allen Ratsfraktionen kategorisch abgelehnt.

(RP)
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