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Nach tödlichem Badeunfall in Düsseldorf "Jungen haben alles richtig gemacht"

Hilden · Bei dem Badeunfall am Unterbacher See hat sogar ein Schüler versucht, den Zwölfjährigen zu retten, berichtet die Leiterin der Wilhelm-Fabry-Schule.

 An der Suche nach dem Jungen im See waren aus Hubschrauber beteiligt.

An der Suche nach dem Jungen im See waren aus Hubschrauber beteiligt.

Foto: ola

Der tragische Unfall auf dem Unterbacher See, bei dem vor gut zwei Wochen ein Zwölfjähriger gestorben ist, wird zu keiner Veränderung beim Schwimmunterricht an der Wilhelm-Fabry-Realschule führen. Das teilte Schulleiterin Sabine Klein-Mach mit. "Die anderen Jungen haben alles richtig gemacht." Dennoch hätten sie den Zwölfjährigen nicht retten können.

Der junge Norweger, der zu Besuch in Hilden war, hatte mit seinem 13-jährigen Cousin und zwei Freunden, die das Schulzentrum Holterhöfchen besuchen, einen Tretbootausflug auf dem See gemacht, war ins Wasser gesprungen, konnte aber nach Auskunft der Polizei nicht schwimmen und ertrank. "Einer der Jungen hatte sogar vorher an einem Rettungskurs teilgenommen, war hinterhergesprungen und hatte versucht zu helfen", berichtet Klein-Mach. Doch der Norweger habe sich in Panik so gewehrt, dass die Jungen ihn nicht aus dem Wasser ziehen konnten.

Schwimmen steht auf dem Lehrplan aller unteren Jahrgangsstufen der Fabry-Schule, sagt die Schulleiterin. Der Unterricht findet im Hildorado statt. "Dort werden die Schwimmregeln auch jedes Mal wiederholt." Außerdem habe man direkt nach dem tragischen Badeunfall in den Klassen darüber gesprochen. "Schwimmen ist unser alltägliches Geschäft", erklärt Klein-Mach. "Ziel in Hilden ist es ja, dass kein Kind mehr die Grundschule verlässt, ohne schwimmen zu können." In der Sekundarstufe I, also auf weiterführenden Schulen, werde das Schwimmen oft gefestigt.

Rettern zufolge war der Zwölfjährige unglücklicherweise genau an der tiefsten Stelle des Unterbacher Sees — in der Nähe der Plattform in Sichtweite der Surfschule — untergegangen. Quer durch den See ziehe sich am Grund ein Graben. Dort sei das Gewässer 14 bis 16 Meter tief. Und dort habe sich der Junge in Panik dann so in den Pflanzen verfangen, dass er auch für die Taucher, die ihn mehrere Stunden lang suchten, kaum zu sehen war.

Der Zweckverband Unterbacher See hat als Folge des Badeunfalls beim Bootsverleih eine Schwimmwesten-Pflicht für Nichtschwimmer eingeführt, die Tretboot fahren wollen. Bislang waren sie nur bei Seglern die Regel. Auch die Surfschule, die an der Rettungsaktion des Zwölfjährigen beteiligt war, hat jetzt Schwimmwesten für Stand-Up-Paddler angeschafft. Für Surfer hingegen seien die Westen ungeeignet, weil man damit — wenn man ins Wasser falle — nicht unter einem Segel hinwegtauchen könne.

(RP)
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