Hilden Energieeinsparen macht Schule

Düsseldorf · Die Grundschule Kalstert wird zurzeit energetisch saniert. Die Wände werden gedämmt, die Fenster erneuert. Außerdem wird eine neue Heizung eingebaut. Bis Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Vorher. Nachher: Das Prinzip, das sich in Frauenzeitschriften meist auf Make up- und Stilfragen bezieht, kann man zurzeit an der Grundschule Kalstert dokumentieren. Vorher trister Beton – so präsentiert sich noch die Fassade des Gebäudes zur Schulhofseite hin. Nachher – ein cremefarbener Anstrich, wie ihn bereits der Trakt der Offenen Ganztagsschule bekommen hat. Doch die seit Juli 2010 laufende Sanierung zielt nicht nur auf eine bessere Optik ab. 940 000 Euro investiert die Stadt Hilden in die energetische Optimierung der Grundschule, die in den 1970er Jahren gebaut wurde. 402 930 Euro bekommt sie dafür als Zuschuss aus dem Konjunkturpaket II. Zusätzlich 135 000 Euro legt die Stadt für eine neue Heizung dazu.

Dämmplatten auf Beton

An der Nordfassade zeigt Torsten Urbschat von der Gebäudeinstandhaltung der Stadt eine der wesentlichen Maßnahmen, die zu einer Energieeinsparung führen sollen: die Dämmung der Außenwände. "Die Dämmplatten wurden auf die alte Beton-Fassade aufgebracht", erläutert der Diplom-Ingenieur. Die Fassade zum Schulhof hin soll in den Sommerferien in Angriff genommen werden.

Ein Teil des Gebäudes ist auch bereits mit neuen Fenstern ausgestattet, die optimalen Wärme- und Schallschutz gewährleisten sollen. Dass dies keine Theorie ist, weiß Marie Gründken, Sachgebietsleiterin Technik, nicht nur aus einem ersten Feedback der Kollegen der technischen Gebäudeausrichtung. Wie Hausmeister Meinhard Becker erzählt, ist die energetische Verbesserung sogar fühlbar: "Als im Winter ein Heizkessel ausfiel, ist das gar nicht aufgefallen." Gründken ergänzt, in den Klassenräumen mit neuen Fenster sei es künftig auch im Sommer nicht mehr so warm. Ein außen angebrachter Sonnenschutz soll das noch verbessern. Und auch die Akustik werde besser, weiß die Fachfrau.

Bis Oktober muss die energetische Sanierung abgeschlossen sein. "Sonst verfallen die Zuschussmittel", sagt Gründken. Rund 25 Prozent Heizenergie will die Stadt mit der Baumaßnahmen künftig einsparen. In etwa 20 Jahren hätte sich dann die Investition amortisiert.

Die Temperatur in jedem Klassenraum der Grundschule Kalstert wird künftig computergesteuert. "Die Lehrer haben dann keinen Zugriff mehr auf die Heizungsregelung", erläutert Gründken.

Ziel: 25 Prozent weniger Energie

Dass Energieinsparung nur funktionieren kann, wenn Eltern und Lehrer auch ihr Verhalten ändern, will die Stadt nach der abgeschlossene Sanierung noch kommunizieren. Wer etwa bei eingeschalteter Heizung die Fenster zu lange auf lässt, torpediert die Energieeinsparungsbemühungen.

So weit wie beim Helmholtz-Gymnasium ist man technisch in der Grundschule Kalstert noch nicht: "Wenn am Helmholtz die Fenster zu lange auf sind, werden die Heizkörper automatisch kalt", berichtet Gründken – und meint lachend, das erziehe schnell zum richtigen Lüften.

(RP)
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