Hilden Eine Schraube in der Butter

Düsseldorf · Die Lebensmittelüberwachung des Kreises hat im vergangenen Jahr 3676 Betriebskontrollen durchgeführt.Es wurden 394 Verwarnungen ausgesprochen, acht Strafverfahren eingeleitet und 67 Bußgeldbescheide erlassen.

Eine Schraube in der Butter, Glasnudeln mit einem erhöhten Aluminiumgehalt sowie Schimmel auf Putenschnitzeln und Kartoffelsalat — das fanden die Lebensmittelkontrolleure des Amtes für Verbraucherschutz des Kreises Mettmann bei ihren Kontrollen im vorigen Jahr. Dies seien jedoch Ausreißer, große Lebensmittelskandale gebe es im Kreis Mettmann nicht, betonte Nils Hanheide, für den Verbraucherschutz zuständiger Dezernent in der Kreisverwaltung.

Hygienemängel entdeckt

Aber es fielen immer wieder einige "schwarze Schafe" auf, häufig durch Hygienemängel. Aber auch mit Verstößen gegen die Auszeichnungspflicht, was übrigens den größten Anteil der Beanstandungen ausmache. Die Bürger im Kreis könnten insgesamt beruhigt sein.

Etwa 4000 Unternehmen im Kreisgebiet werden regelmäßig von Mitarbeitern des Amtes für Verbraucherschutzes aufgesucht, im vorigen Jahr waren es 3676 Betriebskontrollen. Meist waren es Routinekontrollen, erläuterte Amtsleiterin Dorothea Stangier, aber auch 225 gezielten Verbraucherbeschwerden wurde nachgegangen.

Zunehmend werde von Bürgern das Internet genutzt, wo auf der Seite des Kreises ein entsprechendes Formular heruntergeladen werden kann. Im Jahr 2010 wurden 394 Verwarnungsgelder erhoben (insgesamt 13 335 Euro), acht Strafverfahren eingeleitet und 67 Bußgeldbescheide erlassen. Wenn schwerwiegende Hygienemängel der Grund der Beanstandung sind, seien die Inhaber der Unternehmen oft überfordert mit der Führung ihres Betriebes. So fiel eine Gaststätte in Ratingen mit gravierenden Mängeln auf, unter anderem Uringeruch im Lokal. Die Kontrolle ergab, dass in der Herrentoilette der Abfluss defekt war.

Gefunden wurden verschmutzte Kühleinrichtungen und Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum in den Kühlschränken. In einem Fall wurde die von der Lebensmittelüberwachung angeordnete Grundreinigung nur oberflächlich vorgenommen, wie eine Nachkontrolle ergab. Schließlich hat der Inhaber, gegen den ein Bußgeldverfahren eingeleitet wurde, seinen Betrieb abgemeldet.

Transport sofort zurückgeschickt

Nicht immer sind die Betriebe selbst Auslöser der Beanstandungen. So komme es hin und wieder bei einem großen fleischverarbeitenden Betrieb in Hilden, einem der modernsten seiner Art, schon bei der Anlieferung des Fleischs zu Beanstandungen, weil beim Transport die Kühlkette nicht eingehalten wurde, erläutert Hanheide. Der Transport werde im Betrieb gar nicht erst abgenommen, sondern zurück zum Absender geschickt. Im Unternehmen selbst, das immerhin 3500 Rinderhälften pro Tag zerlegt und 20 Tonnen Hackfleisch verarbeitet, komme es hingegen kaum zu Betriebsmängeln. Auch die 2010 im Kreis genommenen BSE-Proben seien negativ gewesen.

(RP)
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