Hilden Der neue Jörg Pilawa

Düsseldorf · ARD-Morgenmagazin-Moderator Sven Lorig wechselt den Sendeplatz: Heute präsentiert der Hildener seine erste Samstag-Abend-Live-Show im Ersten. Was ihn sonst noch qualifiziert, die neue Allzweckwaffe der ARD zu werden.

Er ist sympathisch, telegen, gleichzeitig seriös und bodenständig: Jörg Pilawa ist der Star der ARD. Noch. Nachdem der 43-Jährige immer öffentlicher über seinen Rückzug hinter die Kamera nachdenkt, baut das Erste "Morgenmagazin"-Moderator Sven Lorig zur neuen Allzweckwaffe auf.

Dass er vielseitig ist, stellt der Hildener seit Jahren unter Beweis. Heute soll der 37-Jährige seine Prime-Time-Tauglichkeit demonstrieren. Zur besten Sendezeit präsentiert er mit Morgenmagazin-Kollegin Anne Gesthuysen "Deutschland tut was" – und tritt mit der Ehrenamtsshow gegen das Finale von "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) an.

Sport contra Lampenfieber

"Das ist die Königsklasse", meint Lorig über seine Prime-Time-Premiere. Um die Aufregung in den Griff zu bekommen, hat der Langläufer in den vergangenen Tagen noch mehr Sport getrieben als sonst. "Das bringt mich runter", sagt er. Und sollten die Nerven vor der Show doch mit ihm durchgehen, "werde ich einfach rangehen, als ob ich das Pfarrfest in unserer Nachbarschaft moderieren würde" – das macht der Katholik regelmäßig. Einen engagierten Familienmenschen, auch das steuert Lorig zum "Gesamtpaket Sympathieträger" bei. Wie Pilawa studierter Historiker – im Gegensatz zu Pilawa mit abgeschlossenem Studium – bemüht er sich um Bildung. Pilawa schrieb eine unterhaltsame Reise durchs Mittelalter, Lorig hat in einem "Was-ist-was"-Band Kindern Deutschland erklärt. Wie Pilawa, der sich sich in diversen Stiftungen engagiert, setzt sich auch Lorig für andere ein: Er hilft als "Aushilfsturnlehrer" im Sportunterricht seiner Töchter. Wie Pilawa ist er dreifacher Vater. In der Woche, in der er nicht das Morgenmagazin moderiert und seine Frau arbeitet, betreut er die Sechs-, Vier und fast Zweijährige. Weil der Job beim ARD-Morgenmagazin so familienfreundlich ist, will er das "MoMa" auf jeden Fall weitermachen – trotz immer weiterer Projekte. Ende Mai will er mit Tom Buhrow die deutsche Grenze entlang fahren und in Nachbarländern nachfragen, wie es sich so lebt mit den Deutschen. Und im Sommer folgt das "Schlagzeilenquiz mit Sven Lorig" (WDR). Produzent: Jörg Pilawa – er gilt als einer der eifrigsten Förderer Lorigs. Der Hildener habe "eine ganz tolle Entwicklung durchgemacht", sagte Pilawa, als er anlässlich der 1500. Folge seiner ARD-Quizshow nach einem Nachfolger gefragt wurde. Kennengelernt hatten sich die beiden bei einem Besuch Pilawas im Morgenmagazin vor drei Jahren. "Dass er meinen Weg seitdem so genau verfolgt hat, hat mich sehr überrascht", sagt Sven Lorig.

Erst einmal aufwärmen

Über eine offizielle Nachfolge habe zwar bisher niemand mit ihm gesprochen, meint er: "Aber als Sportler weiß ich, dass man sich erstmal warm machen muss."

(RP)
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