Haan Bildung als Kreis-Kapital

Düsseldorf · SPD-Landratskandidat Manfred Krick und die beiden Haaner Kreistagskandidaten Udo Carraro und Wolf Hartwig Kohte stellten gestern das Programm für die Kommunalwahl am 30. August vor.

Er möchte den Kreis Mettmann "stark in die Zukunft" führen. SPD-Landratskandidat Manfred Krick machte gestern einen Tag lang Station in Haan. In einem Pressegespräch stellte er das SPD-Kreiswahlprogramm und auch die beiden örtlichen Kreistagskandidaten seiner Partei vor. Krick erläuterte seine Vorstellungen zu den Bereichen Bildung, Klimaschutz und zur Kooperation zwischen dem Kreis und seinen zehn Städten genauer.

Die vier Berufskollegs im Kreisgebiet seien gut aufgestellt. "Trotzdem macht mir Sorgen, dass nach wie vor pro Jahr 300 bis 400 junge Menschen ohne Schulabschluss und damit ohne Chancen auf einen Ausbildungsplatz bleiben." Die SPD strebt an, dass der Kreis und seine Städte ein Berufsbildungszentrum schaffen, in dem Jugendliche zum Schulabschluss geführt werden und eine Ausbildung absolvieren können." Ein solches Zentrum könne durchaus von einem Wohlfahrtsverband getragen werden. Eine sozialpädagogische Betreuung helfe den jungen Menschen ebenso wie Ausbildungsbetrieben, fügte Udo Carraro hinzu.

Den Klimaschutz wollen die Sozialdemokraten forcieren. Alle Gebäude des Kreises sollen Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung aus Sonnenkraft erhalten. Städte hätten eine Vorbildfunktion und müssten bei Energieeinsparung, -effizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien Vorreiter sein. Gerade hat die Kreis-SPD einen Antrag auf die Reise gebracht, inwieweit der Kreis die Städte bei ihren Klimaaktivitäten unterstützen könnte. Rechtlich ist das nicht unproblematisch. Sorgen über zusätzliche Lasten für die Städte ließ Carraro nicht gelten. "Das muss so geregelt sein, dass der Kreis sich den Aufwand nicht über eine höhere Kreisumlage zurückholt."

Eine engere Zusammenarbeit der Städte und des Kreises wünschen sich die Genossen. Aber auch mehr Ausgleich zwischen den Kommunen. Während zum Beispiel Ratingen seine Kindergartenbeiträge gegen null senke, seien ärmere Städte fast zur Erhöhung gezwungen, um finanziell nicht noch stärker ins Abseits zu geraten, erläuterte Krick. "Wofür braucht jede Stadt eine eigene EDV", fragt Udo Carraro und beklagt, dass die Vielzahl der Programme für die gleiche Arbeit zum Teil sogar einen Datenaustausch verhindert. "Grasnarben-Arbeit ist da nötig", umschrieb Udo Carraro die Tatsache, dass es schwer werden könne, die Städte zum Umdenken zu bewegen.,

Der Kreis Mettmann war der erste Kreis, der einen Landschaftsplan einführte. Allerdings wurde dieser Plan für jede kommunale Planung angepasst. Manfred Krick stellt sich ein Flächenkataster vor, in dem innerstädtische Frei- und Brachflächen erfasst und gezielt entwickelt werden. Das könne verhindern, dass Städte sich immer stärker ausweiteten. Ein Beispiel nannte Krick: Sportstätten könnten durch intelligente Lösungen beim Lärmschutz auch innerorts erhalten werden.

(RP)
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