Grevenbroicher fürchten Lärm und Verbreitung von Sporen Wirbel um Korschenbroicher Windpark-Pläne

Grevenbroicher fürchten Lärm und Verbreitung von Sporen · Von Daniela Buschkamp

Von Daniela Buschkamp

Die "Windpark"-Pläne der Stadt Korschenbroich sorgen jetzt in Grevenbroich für Wirbel. Heinz und Elisabeth Keltjens, die an der Weilerbuschstraße wohnen, und ihr Nachbar Otto Frenger von Gut Hackhausen wollen in Zukunft nicht in Schatten der Windräder leben. Sie halten den Abstand zu den Orten für zu gering, fürchten Lärm und Schattenwurf.

"Wir leiden schon genug unter der Kompostierungsanlage", sagt Heinz Keltjens. Die Stadt Korschenbroich plant die Ausweisung von Konzentrationszonen für Windkraftanlagen. Nur innerhalb dieser Flächen sollen Windräder in Betrieb genommen werden können. Eine der Flächen befindet sich an der Stadtgrenze zu Grevenbroich, nordöstlich des Heckhauserhofes und des Ortsteils Busch. Hier formiert sich jetzt Widerstand gegen die Windpark-Pläne: Otto Frenger (Gut Heckhausen) wandte sich Anfang November an die Stadt Korschenbroich.

Das Ehepaar Heinz und Elisabeth Keltjens sammelte gleichzeitig 40 Unterschriften bei seinen Nachbarn und nannte seine Bedenken, besonders gegenüber einer gesundheitlichen Gefahr, in einem Schreiben an das Planungsamt der Stadt Grevenbroich. "Eine Antwort haben wir noch nicht bekommen", sagt Heinz Keltjens. Während Korschenbroichs Planungsamtsleiter Dieter Hoffmanns von einer "hohen Wahrscheinlichkeit" ausgeht, mit der Investoren für die Konzentrationsflächen gefunden werden können, wollen die Grevenbroicher genau das verhindern.

Otto Frenger bemängelt in seinem Brief an Bürgermeister Heinz-Josef Dick "den mangelnden Abstand zum Ort Busch und zur Siedlung Heckhauserhof mit vier Höfen und Dannerhof" an. Allein auf seinem Hof befänden sich 25 Arbeitsplätze und fünf Wohnungen, so dass man wohl nicht mehr von einem alleine liegenden Hof sprechen könne. Nach Ansicht der Stadt Korschenbroich seien die Mindestabstände, die nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster gelten, mit 300 Meter Entfernung zu Hofanlagen und 750 Meter Abstand zu Wohnsiedlungen, erfüllt.

Heinz Keltjens sorgt sich besonders um die Gesundheit der Anwohner: "Wenn die Windräder nahe der Kompostierungsanlage stehen, verbreiten sie Pilzsporen, Partikel, Staub und Gerüche." Die Grevenbroicher seien ohnehin bereits durch die Kompostierungsanlage der Stadt Korschenbroich genug belastet. "In Busch ist verstärkt Pilzbefall an Bäumen und Hecken sichtbar, Kastanien und Linden sind krank", sagt Keltjens.

Wenn in Zukunft hohe Windräder errichtet würden, würde diese Kleinstpartikel in der Höhe verwirbelt und über die Orte verteilt. "Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen. Doch einige Experten sehen Kompostierungsanlagen als Verursacher von Pilzen und Sporen", so der 66-Jährige. Beweise hätte er vor der eigenen Haustür gefunden: große Pilznester, die auch - anders als üblich - nicht an der Sonnen abgewandten Seite wuchsen. "Die Stadt Grevenbroich ist weiter an dem Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes beteiligt", sagt Andreas Sterken, stellvertretender Pressesprecher. Sie könne weiterhin Anregungen und Änderungswünsche vorbringen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort