Grevenbroich Sommerschlussverkauf: Konkurrenz bestimmt Rabatt

Grevenbroich · Beim Abverkauf spielt das Wetter eine große Rolle.

Früher war der Sommerschlussverkauf vom Gesetzgeber genau festgelegt: Er begann am letzten Montag im Juli und dauerte zwei Wochen. Das ist heute anders. Reduzierte Kleider, T-Shirts und Shorts gibt es schon seit Juni in den Geschäften.

Trotzdem bleibt der Sommerschlussverkauf für viele Händler und Kunden ein rot markierter Termin im Kalender. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa plant jeder zweite Deutsche, den Sommerschlussverkauf zu nutzen. Demnach wollen vor allem junge Frauen auf Schnäppchenjagd gehen.

Also was lässt sich in Grevenbroich derzeit günstig einkaufen? Und warum machen Einzelhändler eigentlich beim freiwilligen Sommerschlussverkauf mit? Die NGZ hat sich auf den Weg in die Innenstadt gemacht und in einigen Geschäften nachgefragt.

Maria Abels ist Angestellte bei "Milano Madrid Mode" und sagt, dass der Sommerschlussverkauf in ihrem Geschäft mittlerweile individuell festgelegt wird: Die Chefin bestimme, wann und was reduziert wird. Das bestätigt auch eine Mitarbeiterin der gegenüberliegenden Boutique "Zoe". Ziel des Schlussverkaufs sei es, ältere Modelle loszuwerden und somit mehr Platz für Neuware zu schaffen, erklärt sie. Dabei spiele das Wetter eine ganz große Rolle. Und das war ja in den vergangenen Wochen eher schlecht als recht.

Überraschend: Auch Wolle ist ein Produkt, das vom Sommerschlussverkauf betroffen ist - sagt Robert Krüppel, Junior-Chef bei "Dornröschen - Ideen mit Wolle". Obwohl die Woll-Hochsaison der Winter sei, werde das Matarial schon im Sommer von älteren Damen gekauft, um gegen Ende des Sommers für den Winter stricken zu können. Große Schnäppchen sind aber eher nicht zu erwarten: Wegen fehlender Konkurrenz gebe es keinen Anlass, die Ware stark zu reduzieren, sagt Krüppel. Also sind die Rabatte doch nur eine Folge von Konkurrenz?

Tatsache ist: Fängt in der Fußgängerzone ein Händler damit an, seine Preise zu reduzieren, müssen die anderen fast zwangsläufig nachziehen.

Bei "Fashion Inn" etwa heißt es, dass man sich an den Nachbarläden orientiere, aber nicht in der Lage sei, mit den großen Handelsgesellschaften mitzuhalten. Dort würden Sales auch oft über Online-Shops bekanntgegeben. "Glückspilz Kindermarken" reduziert derweil häufig Einzelstücke. Und alles, was übrig bleibt, heißt es, werde für den nächsten Sommer eingeschweißt.

(NGZ)
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