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Theo Hoer: Kaum Möglichkeiten für weitere Einsparungen "Schließungen bringen uns nicht weiter"

Theo Hoer: Kaum Möglichkeiten für weitere Einsparungen · "Einen Teil unserer Einnahmen werden wir leider für Zinsen verwenden müssen, aber Schulden können wir zurzeit nicht abbauen." Für Bürgermeister Theo Hoer ist das vorrangige Ziel zunächst einmal, den Haushalt auszugleichen. "Das werden wir wohl erst 2005 schaffen, ich bin da durchaus optimistisch." Erst danach könne die Stadt an einen Abbau der Schulden gehen.

Der Landrat hatte in seiner Ablehnung des Haushaltssicherungskonzeptes unter anderem Schließungen von Einrichtungen angeregt. Das aber bringt nach Ansicht des Bürgermeisters keine entscheidende Summe für den Haushaltsausgleich.

Ein Beispiel seien die Sportanlagen. Die Stadt sei gesetzlich nicht verpflichtet, diese Anlagen zu betreiben, es sei denn, es finde dort Schulsport statt. Dann sei es eine Pflicht der Stadt. Das gelte auch für die Schwimmbäder. Aber einem Verein könne man die Pflege und Unterhaltung einer Anlage nicht komplett überlassen.

"Dass die Stadt die Pflege der Freisporteinrichtungen übernimmt, ist sinnvoll. Wir haben dafür die technische Ausstattung und das Personal. Wenn das ein Verein machen sollte, müssten viele Leute mit anpacken." Das aber sei erfahrungsgemäß nicht so. Vereine könnten allerdings bei der Pflege mithelfen und eventuell Feinarbeiten übernehmen. Ein weiteres Beispiel sei die Kulturarbeit, wozu die Bücherei, die Jugendkunstschule, das Museum und das Landschulheim gehörten. "Wir sind gar nicht in der Lage, das alles einzustampfen."

Allerdings gehe es zum Beispiel beim Landschulheim um die Frage, ob der Kreis dieses Haus statt der Burg Kerpen übernehmen könne. "Hellenthal ist wirtschaftlicher zu fahren, der Zuschussbedarf ist nicht so groß. Als ich angefangen habe, gab es dort 6.000 Übernachtungen, jetzt sind es 13.000 im Jahr", sagte Hoer. In Grevenbroich könne man aber auch darüber diskutieren, was mit einigen "guten Wohnzimmern" sei, wie das Auerbachhaus, die Versandhalle, das Haus Hartmann, das Alte Schloss, das Haus Neurath oder die Erfthalle. "Das sind alles Einrichtungen, zu denen wir nicht verpflichtet sind."

Das Geld, das in diese Häuser geflossen sei, habe anderen Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten gefehlt. "Die Entscheidung für das Schöne war in der Vergangenheit wirtschaftlich nicht richtig. Heute müssen wir überlegen, ob wir dieses Schöne deutlich günstiger fahren können oder ganz einstellen müssen, weil vielleicht an anderer Stelle entsprechende Angebote wachsen, wie zum Beispiel in Hülchrath."

Ganz eingestellt werden müssen nun die Zahlungen an Vereine, Verbände und Kirchen. "Was wir für sie veranschlagt hatten, dürfen wir nicht mehr auszahlen." Trotz allem: "In Grevenbroich läuft es doch gut", sagte Hoer. Die Arbeitslosigkeit sei gering, das mittelständische Gewerbe sei stark und der Einzelhandel - unterstützt von der Politik - habe Fahrt aufgenommen. F. Ruf

(NGZ)
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