Gemeinsam mit den 700 Zuschauern durchlitt sie einen Ehekrach mit ihrem Partner, da ihre Hormone gerade verrückt spielten: "Die haben kein Kino, die müssen mich schon auf die Palme bringen, damit überhaupt etwas für sie passiert. Aber nach so einem Ausbruch habe ich immer eine super Laune."

Der ganzheitliche Aspekt des Abends kam auch beim "Gemeinsam in der Gruppe atmen" zum Tragen, wenn nur die Nachbarin nicht ihre Knoblauchfahne mit tiefster Inbrunst in die Aula gepustet hätte. Wenn alle mitleiden, macht es andererseits auch viel mehr Spaß, die peinlichen Lieder ihrer Kindheit gemeinsam zu singen. Cordula Stratmann erzählte kurzweilig Geschichten aus dem wahren Leben, die jedem so oder ähnlich vertraut sind, dabei glitt sie mühelos von der liebenswert-schrulligen Realität in die überzeichnete Karikatur.

Als einfältige Peggy Pimpertz führte sie in der U-Bahn intime Telefonate in einer ohrenbetäubenden Lautstärke, um darauf hinzuweisen, dass sie von zu Hause anrufen müsse, um etwas wirklich wichtiges zu erzählen. Als nervige Berlinerin quält sie einen Kellner, da sie sich nicht entscheiden kann, was sie nun bestellen möchte, aber "in Berlin ist es alles anders und besser."

Mal ruhig plaudernd, mal aufgeregt wild und wütend zeigte die Kabarettistin mit ausgeprägtem Mienenspiel einen unverwechselbaren Querschnitt durch die Höhen und Tiefen des alltäglichen Lebens, der skurillen Situationen. Sie bot ein ureigenes Resümee des menschliches Daseins. Als besonderes "Schmankerl" schickte Cordula Stratmann zum Abschluss noch einen besonderen Gast auf die Bühne: Annemarie Hülchrath.

Am Nachmittag wurde diese bekannte "Kölnerin" auf Schloss Hülchrath von den Schlossbesitzern Theo Wennmacher und Karsten Hermida sowie dem Beigeordneten Michael Heesch offiziell begrüßt. Von ihrem "Namenspatron", den alten Gemäuern besonders angetan, freute sich die "Kölnerin" über ihren schönen Nachnamen und über "ihr Namensdorf". -ah-