Grevenbroich Rasen-Tipps vom Greenkeeper

Grevenbroich · Nach dem harten und langen Winter sehen viele Grünflächen aus wie Kraut und Rüben. Hässliche Löcher, braune Flecken: Greenkeeper Urs Mertens vom Golfclub Erftaue erklärt, wie der Rasen jetzt wieder schön grün wird.

 Ein Rasen-Experte: Urs Mertens bringt das Grün des Golfclubs Erftaue auf Vordermann. Ganz wichtig ist das Düngen, Mähen und Abharken des Rasens.

Ein Rasen-Experte: Urs Mertens bringt das Grün des Golfclubs Erftaue auf Vordermann. Ganz wichtig ist das Düngen, Mähen und Abharken des Rasens.

Foto: M. Reuter

Nach dem langen Winter sehen viele Privatgärten wüst aus — vor allem der Rasen bereitet Hobbygärtnern Kummer. Ein Problem, das Urs Mertens — zumindest beruflich — nicht kennt. Denn der Greenkeeper des Golfclubs Erftaue muss dafür sorgen, dass "sein" Golfrasen 365 Tage im Jahr aussieht wie aus dem Ei gepellt. Deshalb ist er der ideale Experte, um Tipps zu geben, wie man braune Flächen wieder in saftiges Grün verwandelt.

 Ein Rasen-Experte: Urs Mertens bringt das Grün des Golfclubs Erftaue auf Vordermann. Ganz wichtig ist das Düngen, Mähen und Abharken des Rasens.

Ein Rasen-Experte: Urs Mertens bringt das Grün des Golfclubs Erftaue auf Vordermann. Ganz wichtig ist das Düngen, Mähen und Abharken des Rasens.

Foto: M. Reuter

"Das Wichtigste ist, dass der Rasen ab sofort gemäht wird", so der 39-Jährige. "Je öfter man den Rasen schneidet, desto robuster wird er. Denn mit jedem Mähen stimuliere ich die Pflanze und erhöhe ihre Produktion." Am besten sollte die Schnitthöhe dabei vier Zentimeter nicht übersteigen. Vertikutieren — der neueste Trend bei Hobby-Gärtnern — sollte man nur zweimal im Jahr: im Frühjahr und im Herbst. "Dabei ritzt man die Grasnarbe an", erklärt Mertens.

 Ein Rasen-Experte: Urs Mertens bringt das Grün des Golfclubs Erftaue auf Vordermann. Ganz wichtig ist das Düngen, Mähen und Abharken des Rasens.

Ein Rasen-Experte: Urs Mertens bringt das Grün des Golfclubs Erftaue auf Vordermann. Ganz wichtig ist das Düngen, Mähen und Abharken des Rasens.

Foto: M. Reuter

Mindestens zwei Wochen vorher sollte man düngen, dann vertikutieren, danach nachsäen, denn die kleinen Schlitze nehmen das Saatgut nun ideal auf. Für all das ist es jetzt aber noch zu kalt: "Um zu düngen, sollte die Bodentemperatur mindestens acht Grad betragen", erklärt der Greenkeeper. "Nur dann kann der Untergrund die Nährstoffe aufnehmen und die Pflanze aktiv werden."

Kalk sollte man übrigens gar nicht verwenden, denn um die richtige Menge in den Boden einzubringen, müsste man vorher eine Bodenprobe nehmen und den pH-Wert prüfen. Mertens: "Wer macht das schon? Und selbst wir im Golfclub kalken unseren Boden nicht." Das Problem: Kalk setzt Stickstoff frei, bringt so das Gleichgewicht des Bodens durcheinander.

Der Experte: "Das sieht am Anfang toll aus, mit der Zeit muss aber immer mehr Dünger aufgebracht werden." Ein ganz wichtiges Thema ist das regelmäßige Wässern der Grünfläche. Der Experte weiß, wie's richtig funktioniert: "Wenn man dem Rasen regelmäßig Wasser gibt, immer ein bisschen, dann bringt das nichts." Die Faustregel: "Einmal richtig fluten und dann erst wieder, wenn das Wasser abgesickert ist.

Eine gründliche Bewässerung ermutigt den Rasen, tiefe Wurzeln zu entwickeln, die das Gras zäher und widerstandsfähiger gegen Dürre machen. Man sollte den Rasen erst mal trocknen lassen bevor man wieder anfängt zu gießen. Und das bitte auch nur in den Abendstunden nach Sonnenuntergang." Hässliche Löcher kann man mit einem Erd-Sand-Gemisch aufschütten, dann den Bereich nachsäen.

Wie immer gilt übrigens: Nach dem Sommer ist vor dem Sommer. Daher rät Greenkeeper Mertens, im Herbst nochmals zu vertikutieren und dann einen Dünger mit sehr wenig Stickstoff aber einem hohen Kalium-Anteil aufzubringen. "Das stärkt die Zellen." Und der Rasen sieht auch im nächsten Jahr wieder schön grün aus.

(NGZ)
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