Grevenbroich Parteien zur Ortsumgehung Noithausen

Grevenbroich · Die geplante Ortsumgehung ist in Noithausen umstritten. Viele Bürger hoffen nun darauf, dass sich die Politiker gegen dieses Vorhaben aussprechen werden. Gelegenheit dazu hätte der Planungsausschuss in dieser Woche geboten – doch der hat das Thema ohne Diskussion vertagt. Die NGZ hat nachfragt, was die Fraktionen von der Ortsumgehung halten.

 Die Ortsdurchfahrt Noithausen wird stark vom Lastverkehr frequentiert.

Die Ortsdurchfahrt Noithausen wird stark vom Lastverkehr frequentiert.

Foto: NGZ

Die geplante Ortsumgehung ist in Noithausen umstritten. Viele Bürger hoffen nun darauf, dass sich die Politiker gegen dieses Vorhaben aussprechen werden. Gelegenheit dazu hätte der Planungsausschuss in dieser Woche geboten — doch der hat das Thema ohne Diskussion vertagt. Die NGZ hat nachfragt, was die Fraktionen von der Ortsumgehung halten.

CDU: "Die Trassenführung ist insgesamt unglücklich, weil sie nicht um Noithausen herumführt und daher im Grunde genommen keine richtige Umgehung ist", meint die Planungspolitikerin Susanne Wasen. Generell sei sie gegen die Planung — vor allem wegen der damit verbundenen Schließung des Bahnübergangs am Rittergut: "Da die Pläne für eine S-Bahn nach Düsseldorf nicht realisiert werden können, ist die Schließung überflüssig." Wasen teilt die Befürchtung vieler Noithausener: "Das Dorf würde damit von einer Seite abgeschnitten."

SPD: "Bei 12 000 Autos, die durch den Ort fahren, ist eine Umgehungsstraße notwendig", erklärt der Planungsausschussvorsitzende Siegfried Bongartz. Seine persönliche Meinung: "In anderen Städten wird dafür gesorgt, dass der Verkehr aus den Orten herausgehalten wird, nur in Noithausen tun wir uns damit schwer." Zu einer abschließenden Beurteilung ist die SPD jedoch noch nicht gekommen: "Das Thema wird in 14 Tagen im Rahmen unserer Fraktionssitzung aufgerufen", erklärt Bongartz.

UWG: "Viele Noithausener gehen davon aus, dass ihr Dorf durch die Schließung des Bahnübergangs abgekapselt wird. Diese Befürchtung teilen wir, zumal die Sperrung nicht notwendig ist, da der S-Bahn-Anschluss wohl nicht kommen wird", sagt Fraktionsvorsitzende Martina Flick. Die Unabhängigen tendieren dazu, die Umgehungsstraße abzulehnen. "Denn es hat nur noch niemand plausibel machen können, warum sie notwendig ist."

FDP: "Wir wollen eine Bürgerbeteiligung in dieser Sache. Es soll nichts gegen den Willen der Noithausener unternommen werden", sagt das Ratsmitglied Uwe Schmitz. Das Für und Wider müsse anschließend sorgfältig abgewogen werden, "damit wir zu einer gemeinsamen Lösung kommen".

Grüne: "Für uns hat die Ortsumgehung keine Priorität", betont das Ratsmitglied Dieter Dorok. Die Bündnisgrünen favorisieren die Verlängerung der Kreisstraße 22 als Umgehung für Noithausen, Wevelinghoven und Kapellen. "Der weitere Vorteil: Das Entwicklungsgebiet in Kapellen würde auf diese Weise mit der Innenstadt verbunden — und die Landstraße 361n wäre nicht notwendig", so Dorok.

(NGZ)
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