Grevenbroich Neubaugebiet mit Verspätung

Grevenbroich · Besonders für Frimmersdorfer und Neurather ist das Baugebiet im Süden von Frimmersdorf gedacht. Doch die Erschließung verzögert sich wegen Grundstücksfragen. Auch über den Fernwärmeanschluss ist nicht entschieden.

 Ralf Müller von der Stadt mit dem Plan fürs Neubaugebiet. Wegen Grundstücksververhandlungen können die Bagger noch nicht anrollen.

Ralf Müller von der Stadt mit dem Plan fürs Neubaugebiet. Wegen Grundstücksververhandlungen können die Bagger noch nicht anrollen.

Foto: S. Büntig

An Interessenten mangelt es nicht: Rund 25 Bauwillige haben sich bereits für eines der 43 Häuser im ersten Bauabschnitt im Süden von Frimmersdorf gemeldet. Und den geplanten Quadratmeterpreis von – erschlossen – 110 Euro nennt Ralf Müller von der Stadtplanung "konkurrenzlos günstig". Im Neubaugebiet Kapellen liegt der Preis im zweiten Bauabschnitt mit 210 Euro fast doppelt so hoch. Daran liegt es nicht, dass das nördlich der Kreisstraße 39 geplante geplante Baugebiet zurzeit nicht vorankommt.

Vor zwei Jahren hatten die Stadt und RWE Power einen Vertrag über das Neubaugebiet mit 120 Wohneinheiten in drei Abschnitten geschlossen, der Konzern trägt die Erschließungskosten. Zunächst sollten 2009, dann 2010 die Bagger für den ersten Abschnitt anrollen. Nun aber heißt es im Rathaus: "Mit dem Beginn der Erschließungsarbeiten rechnen wir nicht mehr für dieses Jahr", so Müller. Das Gelände befindet sich nicht allein in RWE-Hand: Mit zwei der privaten Grundstückseigentümer würden noch Verhandlungen laufen, es gehe um Flächentausch. Wann die Gespräche zum Abschluss kommen, "können wir nicht sagen", erklärt Müller. "Wir hoffen, möglichst bald mit der Erschließung anfangen zu können. Sonst besteht die Gefahr, dass Interessenten woanders bauen." Einen Starttermin nennt er aber nicht.

Bürgermeisterin Ursula Kwasny findet die Verzögerung "schade. Junge Familien müssen mit dem Hausbau warten." Ein "Kernanliegen" ist laut Müller, für Menschen in Frimmersdorf und Neurath Baumöglichkeiten vor Ort zu schaffen". Auch eine ganz andere Frage ist nach wie vor nicht entschieden: Ob das Neubaugebiet Fernwärme-Anschluss erhält. "Das Gas- und Wasserwerk Grevenbroich ist an der Fernwärme-Versorgung dort interessiert", sagt GWG-Geschäftsführer Willi Peitz. "Doch vor einer Entscheidung des Aufsichtsrates müssen wir genau wissen, welche Art von Häusern gebaut und wie die Grundstücke zugeschnitten werden. Erst dann können wir mit RWE Power über die Liefermengen verhandeln." Die Wärme soll das Kraftwerk Frimmersdorf liefern, RWE versorgt seit Jahrzehnten viele Häuser vor Ort.

Zudem rentiert sich laut Peitz das Fernwärmenetz "für uns dort nur, wenn wir eine Anschluss- und Nutzerqote von nahezu 100 Prozent für alle drei Bauabschnitte erreichen." Dafür müsse die Stadt Voraussetzungen schaffen.

Wie die aussehen können, erläutert Kwasny. "Die Verwaltung prüft derzeit die materiellen Voraussetzungen – ob Fernwärme für die Bewohner günstiger ist als andere Heizarten. Möglich ist, dass die Ratsgremien über eine städtische Satzung einen Anschluss- und Nutzungszwang für ein bestimmtes Gebiet festlegen."

(NGZ)
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