Grevenbroich Grevenbroicher Händler lehnen den "Langen Donnerstag" ab

Grevenbroich · Mehr Kunden nach Grevenbroich locken - gelingt dies mit einem Langen Donnerstag, wie er vor 25 Jahren eingeführt wurde? Diese Frage stellte jetzt Victor Göbbels, stellvertretender Vorsitzender des Werberings Grevenbroich, an seine Kollegen. Denn diese diskutierten über Möglichkeiten, den Shoppingstandort Grevenbroich attraktiver zu gestalten. Und dabei wurde schnell klar: Ein längerer Einkaufstag im Monat ist der falsche Weg.

 Wie kann man Kunden auch an Abenden in die City locken? Der Werbering Grevenbroich diskutierte unterschiedliche Möglichkeiten.

Wie kann man Kunden auch an Abenden in die City locken? Der Werbering Grevenbroich diskutierte unterschiedliche Möglichkeiten.

Foto: L. Berns

Per Hoffmann schilderte seine Erfahrungen: "Ich hatte über 15 Jahre jeden Abend bis 20 Uhr geöffnet. Das hat sich nichtgelohnt." Gabriele Gertoberens öffnet ihr Ladencafé zwar an einigen Abenden länger, schlug aber als bessere Lösung einheitliche Öffnungszeiten an Samstagen vor: "Es ist ärgerlich für die Kunden, wenn sie nicht wissen, wer wie lange aufhat." Fred Schlangen, Chef des Werberings, erinnerte daran, dass solche Kernöffnungszeiten für Samstage bis 17 Uhr durchaus bereits existierten. Nach seiner Einschätzung würde sich eine längere Öffnungszeit bis 18 Uhr an Samstagen "in Grevenbroich nicht realisieren lassen". Schlangens Erfahrung aus der Modebranche: Nach 16 Uhr geht die Frequenz deutlich zurück.

Tim Grevelhörster schilderte seine Erfahrungen für den Montanushof: ,Kaufland' hat zwar bis 22 Uhr geöffnet, die übrigen Läden schließen aber um 19 Uhr." Außerhalb von besonderen Events wie dem Summernight- oder Moonlightshopping sei es schwer, auch in den Abendstunden die Kunden zu erreichen. "Für die Händler muss man auch die höheren Personal- und Energiekosten berücksichtigen", gab Grevelhörster zu bedenken. Das Kaufverhalten würde sich nicht ändern, nur weil die Händler länger öffneten. Die Kunden würden vielmehr dann kommen, wenn sie etwas Besonderes erwarten würde. Sein Ratschlag: "Statt kontinuierlich längere Öffnungszeiten lieber punktuell etwas bieten."

Einige Vorschläge, die weiterverfolgt werden sollen: ein gemeinsamer Geschenkgutschein für alle Werbering-Mitglieder, eine "Grevenbroich"-Tasse mit einem Gratis-Getränke-Gutschein in Kooperation mit den Gastronomen oder die Gestaltung von Schaufenstern, wenn Ladenlokale leer stehen. "In anderen Städten wurden auch gute Erfahrungen mit Weinfesten gemacht", so Tim Grevelhörster.

Auf ein "Ja" zu längeren Samstags-Öffnungszeiten konnten sich die Mitglieder nicht einigen. "Letztendlich können wir nur an die Mitglieder appellieren, die Kernöffnungszeiten einzuhalten", meinte Fred Schlangen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort