Goch Neues Heim für Kunst gesucht

Asperden · Die neuen Mieter des Kloster Graefenthal haben keinen Platz mehr für das Künstleratelier. Marco Henkenjohann und Maren Rombold hatten gehofft, bleiben zu können. Jetzt suchen sie eine neue Bleibe für ihre Druckwerkstatt.

 Maren Rombold und Marco Henkenjohann sind auf der Suche nach einem neuen Atelier.

Maren Rombold und Marco Henkenjohann sind auf der Suche nach einem neuen Atelier.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Drei Jahre ist es her, dass Maren Rombold und Marco Henkenjohann den Eigentümer des Klosters Graefenthal kennenlernten. Damals hatten sie mit ihrer zweiten Leidenschaft neben der Kunst, den Pferden, an einem Rittermarkt auf dem Klostergelände teilgenommen. Ein halbes Jahr später zog schon die erste Druckpresse in den mittleren Teil der Remise ein, viele Workshops und Kunstdrucke folgten.

Nun ist die Zeit des Ateliers im Klostergemäuer vorüber. Eine Unternehmergruppe aus den Niederlanden ist der neue Mieter der Anlage und hat andere Pläne für die Räumlichkeiten (wir berichteten). Für die beiden Künstler bedeutet das, relativ kurzfristig eine neue Kunstwerkstatt finden zu müssen. "So langsam hatten wir das Gefühl, richtig angekommen zu sein. Nun ist alles schon wieder vorbei", bedauert Maren Rombold.

Bis zuletzt hatten sie noch gehofft, im Kloster bleiben zu können, doch der Wunsch blieb unerfüllt. "Es muss immer weitergehen. Wir waren immer schon Optimisten und hoffen jetzt einfach, schnell etwas Schönes zu finden", sagt Rombold. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es bereits: Das Schloss Moyland hat sich bereiterklärt, die große schwarze Druckerpresse aus dem 19. Jahrhundert in ihrer Kunstwerkstatt aufzunehmen. "Damit wird es uns auch in Zukunft möglich sein, Druck-Workshops anzubieten", zeigt sich Marco Henkenjohann erleichtert. Aber gerade für ihre privaten Arbeiten bräuchten sie noch dringend eine neue Räumlichkeit. Dabei sind die Beiden eigentlich ganz bescheiden. "Uns reicht für unsere Geräte im Grunde ein Raum von der Größe einer Garage", sagt Marco Henkenjohann. Optimal wäre aber alles ab einer Größe von 40 Quadratmetern.

Für Maren Rombold war mit dem Klostergut ein Traum in Erfüllung gegangen. "Als ich das Gelände das erste Mal gesehen hatte, war ich sofort darin verliebt", erinnert sie sich. So sei es für sie sogar möglich gewesen, mit dem Pferd durch den Wald zur Arbeit zu reiten. Für die Chance, hier gearbeitet haben zu dürfen, werde sie immer dankbar sein. "Aber es wäre viel zu schade, wenn die äußeren Umstände jetzt das Ende für die Grafikwerkstatt bedeuten würde."

In den Jahren auf dem Klostergut ist viel Kreatives realisiert worden. So hat man unter anderem ein Projekt für die Kreis Klever Kultourtage gestaltet, es wurden Bühnenbilder gebaut und Motive für Kalender gedruckt.

Neben vielen Kreativ-Workshops bleibt den beiden Künstlern besonders ein Projekt mit Studenten in Erinnerung, als diese im Kloster geschlafen und gearbeitet haben. Zuletzt hat noch ein Student die Chance genutzt und seine Diplomarbeit an der Druckerpresse fertiggestellt, bevor die Tore des Ateliers schließen.

(lukra)
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