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Goch Ein Superhirn aus Goch

Goch · Die 14-jährige Rebecca Fischer aus Goch war gestern Abend in der ZDF-Show "Deutschlands Superhirn 2011" mit Jörg Pilawa zu sehen. Unter sieben Kandidaten belegte sie mit einer fehlerfreien Runde den fünften Platz.

 Zur Erinnerung gab's das Lob für Rebecca von Jörg Pilawa schriftlich.

Zur Erinnerung gab's das Lob für Rebecca von Jörg Pilawa schriftlich.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Rebecca Fischer aus Goch hat einen prominenten Fan: Jörg Pilawa. "Für Rebecca, du bist super", hat er ihr mit Filzstift auf die kleine Stellwand gekritzelt — garantiert ernst gemeint. Denn: Die 14-jährige Gocherin hat ihm mit ihrem Supergedächtnis imponiert. Und dem Promi Waveboardfahren beigebracht. Gestern Abend war Rebecca bei ihm im ZDF zu sehen und präsentierte ihr Superhirn anhand des Fernstreckennetzes der Deutschen Bahn (RP berichtete). Eine imposante fehlerfreie Runde brachte ihr nach der Publikumswahl bei "Deutschlands Superhirn 2011" den fünften Rang ein — mit hauchdünnem Abstand zu den vorderen Plätzen.

Das, was für den Laien wie ein bloßer Strich wirkt, ist eine von 48 freigestellten Bahnlinien des Fernstreckennetzes. Ohne Erläuterungen konnte Rebecca vier frei ausgewählte Strecken mit Start- und Zielort, ICE und Haltestellen benennen. Als Eselsbrücken dienen beispielsweise "das dicke Schwein", eine Toilette, ein Auto oder Igel, wie sie im RP-Gespräch erklärt. Fehler machen durften die Kandidaten nicht — zum Sieg wählte allerdings das rund 750 Zuschauer starke Publikum einen ihrer Mitstreiter aus.

Rebecca Fischer startete mit ihrem Auftritt als Letzte der sieben Kandidaten und hatte zuvor lange Zeit hinter der Bühne gewartet. Ihr Abstand zu den vorderen Plätzen war minimal, lediglich der Sieger hatte mit großem Vorsprung gewonnen. Zufrieden? "Ja klar. Es war total cool", sagt sie. Jörg Pilawa und Rebecca haben sich prima verstanden, auch die Kandidaten untereinander haben Freundschaften geschlossen. Das Waveboardfahren hat sie Pilawa bei seinem Besuch im Internat gezeigt, als der Vorspann zu ihrem Superhirn-Auftritt gedreht wurde.

Ob sie aufgeregt war? "Nein", meint die 14-jährige Hochbegabte gelassen, "warum auch. Ich weiß doch, dass ich das kann." Kameraerfahrung hat sie schließlich längst gesammelt. Als Internatsschülerin von Schloss Torgelow ist sie mit einigen Mitstreitern zur Vorstellung der Ergebnisse ihres Gedächtnistrainings bereits bei Stern.TV zu Gast gewesen und hat dort anhand von Bildausschnitten einige der 100 berühmtesten deutschen Gemälde erkannt. Die junge Gocherin wurde vor 14 Jahren in Bonn geboren und geht nun in die elfte Klasse des privaten Internates Schloss Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern). Das Erkennen der "nackten" Fernstrecken sei kein Hexenwerk, "das kann jeder", sagt sie. Mit Hilfe von verschiedenen Methoden des Gedächtnistrainings, beispielsweise Zahlenkombinationen und der Zuordnung von Konsonanten sowie Bildern, Geschichten und viel Phantasie, ver- und entschlüsselt sie die Strecken im Fernreisenetz der Deutschen Bahn, um "mit einer Vielzahl von Informationen ein Netz aufzubauen", erläutert ihr Vater Uwe Fischer. In nur sieben Wochen hat sie die 48 Linien in- und auswendig gelernt, erkennt sie anhand freigestellter Strichzeichnungen ohne Erläuterungen und kann sie "im Schlaf herunterbeten", wie Rebecca grinsend zugibt.

(RP/anch/jul)
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