Goch Goch: Baustelle Turnhalle

Goch · Im Bauausschuss ging es um die drei Gocher Turnhallen, in denen derzeit kein regulärer Betrieb stattfinden kann. Außerdem auf der Tagesordnung: die Klage gegen die Auskiesung und die Abberufung von Bettina Gansen.

Es war eine gegnerische Basketballmannschaft, der es zuerst auffiel. "Während eines Spiels in der Dreifachturnhalle bemerkten sie, dass der Ball nach dem Bodenkontakt nicht wie gewohnt in der Hand landete, sondern irgendwo völlig anders", so Wolfgang Jansen. Im Bau- und Planungsausschuss der Stadt Goch erklärte der Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe, wie die teils eklatanten Unebenheiten des Hallenbodens zum Thema wurden.

Während sich die Heimmannschaften durch das regelmäßige Training längst unmerklich an die Bodenbeschaffenheit gewöhnt hatten, stellten die Gäste aus Protest den Spielbetrieb ein. Das rief Jansen auf den Plan.

Seither wurden mehrere Versuche — auch mit auswärtigen Experten — gestartet, dem Geheimnis um den Hallenboden auf den Grund zu gehen. Und das nicht nur am Gymnasium. Denn auch in den Turnhallen in Kessel und an der Liebfrauenschule gibt es Probleme. Wobei im Gegensatz zu den anderen beiden Tatorten in Liebfrauen die Ursache für den derzeitigen Ausfall der Halle eindeutig ist: Ein Rohrbruch in der Decke hatte Anfang Februar aus der Turnhalle ein Schwimmbad gemacht.

Jansen erklärte Vorgehensweise und Arbeitsstand: Nach "massiven Arbeiten" soll in Liebfrauen im Dezember wieder Sport betrieben werden können. Die Kosten von insgesamt rund 185 000 Euro sind durch den Versicherer gedeckt.

Einen eindeutigen Ursachenbefund für Kessel gibt es nicht, wie die Feuchtigkeit hier so erheblich eindringen konnte, ist bis dato ungeklärt. Es wurden jedoch alle Maßnahmen ergriffen, um mögliche Fehlerquellen künftig auszuschließen. Mit der Inbetriebnahme werde im Frühjahr 2013 gerechnet.

Kompliziert bleibt es am Gymnasium: Kernbohrung sowie Bodenentnahme brachten lediglich die Erkenntnis, dass der Boden "inhomogen" ist. Wie es hier weitergeht, ist unklar. Klar ist hingegen: es wird nicht ganz billig.

Außerdem auf der Tagesordnung stand die Abberufung von Kämmerin Bettina Gansen. Da sie aus familiären Gründen zum 31. Oktober ihre Stundenzahl reduziert, wurde Wolfgang Jansen zu ihrem Nachfolger als Leiter des Gocher Vermögensbetriebs bestellt. Im nicht-öffentlichen Teil ging es dann noch um das Arnsberg-Urteil zum Thema Auskiesung. Die Stadt Goch hatte nach einem Antrag der Grünen-Fraktion bereits fristgerecht Klage gegen das Ja zur Auskiesungs-Erweiterung an der Maasstraße eingereicht. Und auch im Bau- und Planungsausschuss stimmten die Mitglieder einstimmig für diesen Weg. Folglich wird sich das Verwaltungsgericht Düsseldorf mit der Klage der Stadt befassen.

Info Bisherige Berichte gibt's auf www-rp-online.de/goch

(RP/rl)
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