Goch Kiesbaggerei droht Schließung

Goch · Das in Goch ansässige Unternehmen gmg hofft auf den Zuschlag für die 10 Hektar große Erweiterung eines mittlerweile abgegrabenen Abbaugebietes. Andernfalls muss es spätestens 2014 schließen.

 In diesem Bereich würde gmg-Geschäftsführer Simon van Dijk gerne erweitern.

In diesem Bereich würde gmg-Geschäftsführer Simon van Dijk gerne erweitern.

Foto: Gottfried Evers

Aus der Luft sieht es aus wie ein Tetris-Stein. Und in der Tat soll es, geht es nach der gmg goch kies, ein weiterer Baustein in der inzwischen mehr als 40-jährigen Firmengeschichte der an der Maasstraße in Asperden ansässigen Kiesbaggerei werden. Dabei ist besagte etwa 10 Hektar große Fläche (Goch V genannt, zwischen Reithalle und Gut Graefenthal gelegen) nur zweite Wahl.

 Blick von oben auf die bisherigen Abbaugebiete. In der Mitte liegt Gut Graefenthal.

Blick von oben auf die bisherigen Abbaugebiete. In der Mitte liegt Gut Graefenthal.

Foto: privat

Ein Ersatz für die ursprünglich vorgesehene gut sechsmal so große Fläche südlich der B 504 (angrenzend an den Platz des Luftsportvereins). Für dieses Areal (Goch IV) hatte das Unternehmen eine Ergiebigkeit von 16 Jahren errechnet, doch der Antrag wurde im Februar 2008 von der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg abgelehnt.

"Kein Handlungsbedarf"

Die Begründung damals (verkürzt): "In Anbetracht der derzeitig langfristig bestehenden Versorgungssicherheit (ca. 34 Jahre) besteht z.Z. kein Handlungsbedarf" für eine Änderung des Regionalplans. Letzterer legt fest, wo was und wie viel abgebaut werden darf. Für die Erstellung ist die Bezirksregierung Düsseldorf verantwortlich.

Damit ist Goch IV für die gmg also vorerst aus dem Rennen (vorerst, weil das Urteil eine mögliche "zukünftige Nutzung" nicht gänzlich ausschließt) und es stellte sich die Frage, wie es für den Betrieb von Simon van Dijk weitergeht. Goch I (entstanden im Jahr 1975, umfasst das Betriebsgelände und den See, an dem inzwischen GochNess entstanden ist) ist derzeit der einzige Bereich, an dem die gmg noch aktiv ist.

Vollständig abgegraben ist Goch II (der See nördlich von Graefenthal, entlang der Niers — für die Renaturierung dieses Gebiets erhielt die gmg im Jahr 2007 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis). Ebenso Goch III (Klosterkamp, hier und in Teilen von Goch I wollte die Stadt nach der Ausgrabung ursprünglich ein Golfplatzprojekt verwirklichen).

Bisher habe die Zusammenarbeit mit der Stadt Goch stets ausgezeichnet funktioniert, sagen van Dijk und der rechtliche Berater des Unternehmens, Dieter Anders, unisono. Doch bei der bevorstehenden Entscheidung zu Goch V (siehe Zweitstück) fürchten sie Komplikationen.

Der Grund dafür liegt ebenfalls ein Weilchen zurück: "Im August 2006 hat die Stadt die gmg gebeten, vertraglich zu regeln, dass auf Goch V nicht abgegraben werden soll. Mit der Realisierung von Goch IV und dem dortigen 16 Jahre währenden Abbau sollte aus ihrer Sicht die Abgrabung beendet sein. Da wir ebenfalls mit Goch IV rechneten, akzeptierten wir diesen Wunsch. Doch heute ist die Situation völlig anders, denn Goch IV wurde nicht genehmigt", erklärt Anders die Sicht des Unternehmens.

Für die gmg ist der Tetris-Stein damit interessanter denn je. Denn kommt Goch V nicht, müsste sie spätestens 2014 schließen. Das bedeutete die Entlassung von 10 Mitarbeitern vor Ort und 10 Mitarbeitern im Speditionsbereich. Mit Goch V käme das Ende drei Jahre später.

(RP/rl)
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