Geldern 1000 mal feilschen auf der Fahrradbörse

Geldern · Zahllose Besucher waren auf dem Gelderner Marktplatz unterwegs. Drahtesel fanden neue Besitzer, Kinderträume wurden wahr. Daneben sammelten Vereine für den guten Zweck, die Polizei informierte über Sicherheit.

 Ruckzuck wechselt hier ein gebrauchtes Puky-Rad den Besitzer. Henry (9) und Jost (7) Bröckermann aus Issum freuen sich über den Zuschuss, den sie damit für ihre neuen Fahrräder bekommen.

Ruckzuck wechselt hier ein gebrauchtes Puky-Rad den Besitzer. Henry (9) und Jost (7) Bröckermann aus Issum freuen sich über den Zuschuss, den sie damit für ihre neuen Fahrräder bekommen.

Foto: Thomas Binn

Am Samstag war auf dem Marktplatz wieder richtig viel los: Bei der Fahrradbörse gab es zahlreiche Aktionen, Aussteller, Spielmöglichkeiten für die Kleinen und generell eine richtig gute Stimmung. Das ist natürlich kein Wunder, der örtliche Werbering kümmert sich ja bereits seit mehr als dreißig Jahren darum, dass jeder in Geldern und Umgebung passend zum einsetzenden Frühling die Chance auf einen neuen Drahtesel hat.

Über 1000 Verkaufsscheine für Räder wurden am Samstag ausgefüllt. Dabei waren wie immer viele ganz klassische Modelle, aber auch einige Varianten, die man sonst nicht oft sieht. Ein behindertengerechtes Dreirad-Tandem konnte genauso erworben werden wie auch erstmals ein Rad-Aufsatz für Rollstühle. Dazu kamen noch verschiedene Anhänger und Radtrailer sowie etliche Korbtypen, die einen für Kinder, die anderen für Hunde.

Auf der Fahrradbörse wurden Träume erfüllt, etwa für die kleine Masuda (5), die total glücklich ein pinkfarbenes Kinderfahrrad mit Stützrädern umarmte. "Ich habe jetzt für ein paar Monate immer Geld zurückgelegt", verriet ihr Vater Enes Ibrahim. "Sie kann zwar noch nicht fahren, aber das lernen wir jetzt sicher schnell."

Auch an anderen Stellen wurde viel für Kinder getan. So zum Beispiel am Stand des Fördervereins des Kinderhauses St. Adelheid. Dort wurden den ganzen Tag über Waffeln für den guten Zweck verkauft. Derweil konnten Leute, die ihre nicht mehr benötigten Drahtesel nicht verkauft bekamen, diese auch spenden. "Wir wissen noch nicht genau, an welche Organisationen nachher das Geld aus den Verkäufen der gespendeten Räder geht", erklärte Mitorganisator Sidney Sevriens. "Wir schauen da jedes Jahr, wo gerade am meisten Bedarf ist."

Neben all den Fahrradanbietern gab es am Samstag noch einen weiteren Stand: Die beiden Polizisten Stefan Cohnen und Marco Elbers waren als Verkehrssicherheitsberater mit ihrem selbst gebasteltem Verkehrssicherheitstrainer vor Ort. Das war ein Fahrrad, das an einen Monitor angeschlossen war. Auf diesem lief ein mit Go-Pro-Kameras selbst aufgenommenes Video aus der Sicht eines Radfahrers. Interessierte konnten sich auf den Drahtesel setzen und mussten in gefährlichen Situationen reagieren, indem sie früh genug auf die Bremse drückten.

"Wir sind heute hier, um, neben der generellen Fahrsicherheit, vor allem die junge und alte Generation dazu ermutigen, wieder mehr mit dem Helm unterwegs zu sein", erklärte Elbers. Dazu hatten die Sicherheitsprofis auch neue Helm-Designs mit Bezug dabei, die auf den ersten Blick aussehen wie ein Hut oder eine Baseballkappe. "Gerade wenn man sich wieder ein neues Fahrrad kauft, sollte man nämlich beachten, dass bei Verkehrsunfällen das Tragen eines Helms oft über Leben und Tod entscheidet", machten die beiden Polizisten eindringlich klar.

(cnk)
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