Erkelenz Was Kindern wichtig ist

Erkelenz · Verantwortliche der Evangelischen Kirche und des Jugenzentrums Zak machten mit Kindern einen Rundgang durch Erkelenz. Dabei blickten sie mit den Augen der Kleinen auf die Innenstadt. Die Bilanz fällt durchwachsen aus.

Es ist ein durchwachsenes Ergebnis, zu dem die Kinder der Kinderbibelwoche kommen. Die Evangelische Kirche und das Jugenzentrum Zak machen mit ihnen einen Rundgang durch die Innenstadt und schauen auf Erkelenz mit Kinderaugen. Den Kindern fehlen Spielgeräte auf den Spielplätzen. Gleichzeitig stören sie teils zu enge Bürgersteige und dunkle Ecken in der Stadt.

Nicht nur gute Noten

Beim Besuch der Grundschulen moniert die zehnjährige Kathrin: "Die Luise-Hensel-Schule hat überhaupt keine Spielgeräte". Das sei schlecht. Wegen des neuen Gebäudes für die offene Ganztagsschule sei der Schulhof verkleinert worden. Das bedeutet keine guten Noten. Ähnlich sieht es bei der Franziskusschule und der Astrid-Lindgren-Schule aus. Hier schauen die Kleinen nur auf einen Baum und ein Klettergerüst. Das reiche nicht aus, sind sich die kleinen Tester einig. Gut hingegen kommt die Mensa an.

Sorge machen vielen angetrunkene und übermütige Jugendliche, gerade wenn es dunkel wird. Der Spielplatz an der Antwerpener Straße wird von der Gruppe öfter genannt. Auch durch die Fußgängerunterführung am Bahnhof zu gehen oder über den Bahnhofsparkplatz, hinterlässt bei den Kindern ein mulmiges Gefühl.

Auf dem Weg zum Ziegelweiher fällt manchen Kindern die Ampel Ecke Theodor-Körner-Straße / Brückstraße auf. Dass hier mit dem Fahrrad gegen die Richtung der Einbahnstraße gefahren werden darf, verwirrt manche. "Ich finde das ein bisschen gefährlich", sagt Astrid aus Erkelenz. An einigen Stellen seien auch die Bürgersteige einfach zu eng, betont die kleine Luisa . Die genannte Ecke ist dafür ein gutes Beispiel. Grundsätzlich findet Luisa die Wege in Erkelenz aber gut.

Auch beim Blick auf die Burg sehen die Kleinen nicht nur Positives. Zak-Leiterin Gaby Lanze fasst die vielen Meinungen zusammen: "Einerseits findet ihr sie interessant, andererseits könnte man mehr draus machen". Einen Verbesserungsvorschlag gibt Florian: Die Burg sei ja immer geschlossen, da könnte man sie doch einmal im Monat mit einer Führung öffnen.

Der Grundtenor der Begehung ist positiv. Stadtbücherei, Ziegelweiher und manche Spielplätze, etwa am Karolingerring, finden positive Resonanz. Mehr Gehör und Infos wünschen sich die kleinen jedoch beim Neubau des Schwimmbades.

Jugendamt einbeziehen

Für Pfarrer Günter Jentges sind die genannten Themen wichtig. Kinderrechte endeten nicht im Straßenverkehr, findet er. Deshalb wolle man sich über die Situation für Kinder vor Ort informieren und die Ergebnisse der Stadtbegehung dem Jugendamt übergeben.

(RP)
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