Rees SPD denkt bereits an die Bürgermeister-Wahl

Rees · Nach der Wahl ist vor der Wahl. Gerade ist die Stadtratswahl über die Bühne, da gehen die Gedanken schon ein Jahr weiter. Im September 2015 wird der Bürgermeister gewählt. Die SPD will dann den Amtsinhaber angreifen.

Schon am Wahlabend war die Stimmung bei den Reeser Genossen bestens. "Wir sind die Wahlsieger", betonte der Fraktions-Vorsitzende Peter Friedmann immer wieder. Zwar konnte die SPD die absolute Mehrheit der CDU nicht brechen. Sie gewann aber ein Mandat dazu, zudem steigerte es sicher die Laune, dass es den SPD-Vorsitzenden Karl van Uem gelang, seinem CDU-Konkurrenten Dieter Karczewski den Wahlkreis erneut abzunehmen.

Wie berichtet, hatte hier eine Nachzählung ergeben, dass doch der SPD-Mann gewonnen hat. Der geht jetzt selbstbewusst in die Planung des Bürgermeister-Wahlkampfes im kommenden Jahr. "Wir haben da keinen Zeitdruck und werden das in Ruhe vorbereiten", sagt van Uem.

Für die Genossen steht bereits fest, dass sie einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken werden. "Wir überlassen Herrn Gerwers hier nicht einfach das Feld", sagt van Uem. Die SPD will auch Gespräche mit Grünen und FDP führen, um vielleicht mit einem gemeinsamen Kandidaten gegen den Amtsinhaber anzutreten. "Ich denke nicht, dass alle Parteien wieder mit eigenen Leuten antreten wie vor fünf Jahren", sagt er.

Konkrete Namen will van Uem noch nicht nennen. Er sagt aber bereits, wer nicht zur Verfügung steht. Der Halderner Ex-Landtagsabgeordnete Bodo Wißen ist in Brüssel im Auftrag der Landesregierung gebunden und fühlt sich dort auch sehr wohl. Carina Bücker ist die aufstrebende Frau in der Partei und gerade erst neue SPD-Fraktions-Geschäftsführerin geworden. Doch auch sie wird nicht kandidieren. Blieben als denkbare Alternativen unter anderem der junge Rechtsanwalt Till Uebe oder van Uem selbst. Doch der will sich an Spekulationen nicht beteiligen. "Fest steht nur, dass der Gegenkandidat aus unseren Reihen kommen wird."

Fest steht auch, dass der Amtsinhaber wieder antreten wird. Daran ließ Christoph Gerwers keinen Zweifel: "Wenn die CDU mich aufstellt, werde ich wieder kandidieren." Das wird wohl nur eine Formalie sein. Denn die CDU wird sicher wieder auf den Bürgermeister setzen. Der hat sich auf eine längere Zeit in Rees eingestellt. "Ich habe doch gerade erst einmal hier angefangen. Ich hatte von Anfang an vor, hier längerfristig zu arbeiten, daran hat sich nichts geändert", sagt Gerwers. Er fühle sich in Rees wohl, die Arbeit mit Rat und Verwaltung mache ihm viel Freude. "Wir haben hier eine Reihe von Dingen auf den Weg gebracht und diese Arbeit würde ich gerne fortsetzen."

Vor fünf Jahren war Gerwers Nachfolger von Dr. Bruno Ketteler geworden, der nicht mehr angetreten war und seitdem als Anwalt arbeitet. Bei der letzten Wahl hatte sich Gerwers noch gegen drei Bewerber durchsetzen müssen. Neben SPD (Harry Schulz) und Grüne (Klaus Dörr) war auch Jürgen Tenter als Parteiloser angetreten. Gerwers hatte gleich im ersten Wahlgang mit 54,8 Prozent die absolute Mehrheit erreicht.

(RP)
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