Duisburg Stadtwerke verkaufen Wasserwerk

Duisburg · Aufgrund der sinkenden Einwohnerzahlen wird das Wasserwerk der Stadtwerke Duisburg in Rumeln-Kaldenhausen nicht mehr gebraucht. Verkaufsverhandlungen laufen bereits. Ein Interessent ist der Copeo-Fruchtsafthersteller Niederrhein-Gold aus Moers-Kapellen.

Rumeln-kaldenhausen Die Stadtwerke Duisburg wollen ihr Wasserwerk an der Bonertstraße in Rumeln-Kaldenhausen veräußern. "Verkaufsgespräche laufen", bestätigte Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek auf Anfrage.

Wer zum Kreis der Kaufinteressenten gehört, darüber wird derzeit noch Stillschweigen gewahrt. Wie unsere Redaktion erfuhr, verhandeln die Stadtwerke definitiv mit dem Copeo-Fruchtsafthersteller Niederrhein-Gold Tersteegen GmbH & Co. KG. Das Unternehmen aus Moers-Kapellen bestätigte dies gegenüber unserer Zeitung. Welche Pläne es mit dem Wasserwerk in Rumeln-Kaldenhausen hat, etwa, ob die Wassergewinnung der Getränkeproduktion dienen soll oder ob man einfach generell Interesse an dem Gelände hat, dazu wollte sich Gesellschafterin Urda Tersteegen jedoch nicht äußern. Auch die Energie Wasser Niederrhein GmbH (Enni) soll nach Informationen unserer Zeitung an dem Wasserwerk interessiert sein. Offiziell bestätigen wollte der Moerser Energie- und Wasseranbieter dies jedoch nicht.

Immer weniger Abnehmer

Die Stadtwerke Duisburg wollen das Wasserwerk in Rumeln-Kaldenhausen verkaufen, weil sie es nach eigenen Angaben nicht mehr brauchen. Duisburg verliere immer mehr Einwohner, weshalb immer weniger Wasser gebraucht werde, erklärte Sprecher Thomas Nordiek. Der Wasserverbrauch ist in Duisburg seit den 70er Jahren rückläufig. Betrug der Jahresverbrauch damals noch mehr als 50 Millionen Kubikmeter Wasser, verringerte er sich bis 2009 auf zirka 34 Millionen Kubikmeter pro Jahr.

"Aufgrund dieser Tatsache müssen wir unser Konzept zur Wassergewinnung neu überdenken und Ressourcen bündeln", so Nordiek. Das relativ kleine Wasserwerk an der Bonertstraße werde da einfach nicht mehr benötigt. In den vergangenen Jahren sei der Betrieb in Rumeln-Kaldenhausen deshalb immer weiter heruntergefahren worden. Mittlerweile laufe es nur noch im Grundbetrieb, damit die Brunnen nicht versanden.

Wasser aus Bockum und Wittlaer

Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen werden, wie alle Stadtteile Duisburgs südlich der Ruhr, mittlerweile über die beiden Wasserwerke der Stadtwerke Duisburg in Bockum und Wittlaer versorgt. Und auch daran wird sich künftig etwas ändern: Das Bockumer Werk soll bald weniger Wasser fördern. Insgesamt will das Unternehmen dort statt neun Millionen Kubikmeter im Jahr nur noch drei Millionen fördern; auch eine komplette Stilllegung schließen die Stadtwerke auf lange Sicht nicht aus.

Arbeitsplätze gehen durch den Verkauf des Rumelner Wasserwerks laut Sprecher Nordiek nicht verloren. Die Anlage sei ohnehin hauptsächlich maschinell betrieben worden, erklärte er. "Die Mitarbeiter, die es gab und gibt, bleiben im Unternehmen und wechseln an andere Standorte."

(RP)
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