Duisburg Nicht mehr für TaM-Verkauf zuständig

Duisburg · Alles andere als einen souveränen Auftritt soll Marianne Wolf-Kröger, Geschäftsführerin der Duisburger Bau- und Verwaltungsgesellschaft gestern Nachmittag bei der Aufsichtsratssitzung hinterlassen haben, heißt es aus dem Kreis der Teilnehmer. Ihre Erklärung, warum der Verkauf des Theaters am Marientor gescheitert ist (wir berichteten gestern), seien dürftig gewesen. Und als sie dann noch mit dem Hinweis, sie müsse zum Kulturausschuss, die Sitzung vorzeitig verlassen wollte, sei einigen der Anwesenden das Unverständnis ins Gesicht geschrieben gewesen. Wolf-Kröger blieb.

Der Aufsichtsrat hat ihr gestern das Thema TaM aus den Händen genommen. Mit breiter Mehrheit stimmten die Mitglieder dafür, dass sich Wolf-Kröger nicht länger mit dem Verkauf des Theaters befassen soll. Bei Enthaltung der CDU-Mitglieder, so heißt es, sei der Antrag an den Gebag-Aufsichtsrat beschlossen worden, ihre Abwahl als Geschäftsführerin einzuleiten.

DBV und Gebag werden in Personalunion durch die beiden Geschäftsführer Cremer und Wolf-Kröger geleitet, wobei die Gebag die "Mutter" der DBV ist und damit das letzte Wort hat. Bei der Gebag allerdings soll der Aufsichtsrat anderer Auffassung sein als der der DBV. Wolf-Kröger genieße dort das Vertrauen der Arbeitnehmervertreter, und auch die CDU-Aufsichtsräte sähen keinen Grund, warum die sozialdemokratische Geschäftsführerin ihren Stuhl räumen sollte.

Die ehemalige Verdi-Gewerkschaftssekretärin war ins Kreuzfeuer geraten, nachdem der Kaufinteressent fürs TaM einen Rückzieher gemacht hatte. Er fand offenbar keine Bank, die das Vier-Millionen-Euro-Geschäft finanziert hätte. Wolf-Kröger war in der Vergangenheit immer wieder gewarnt worden, dass der Kaufinteressent nicht die ausreichende Bonität besitze. Sie hatte den Kritikern entgegengehalten, der Käufer habe eine Bürgschaft des Landes Sachsen. Darum bestehe keine Gefahr. Noch Anfang der Woche hatte sie der Duisburger Marketing Gesellschaft, die in den vergangenen Jahren für die Vermietung des TaM zuständig war, erklärt, sie gehe davon aus, dass der Verkauf sicher sei.

(RP)
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