Voss: „Von Beginn an die Entscheidung suchen“
„Vor dem ’Endspiel‘ gegen Frankfurt brennt die Luft“ verkündet euphorisch seit Tagen die Homepage des Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg mit Blick auf das Duell mit dem deutschen Meister und frisch gebackenen Uefa-Cup-Sieger 1. FFC Frankfurt am Sonntag, 8. Juni. Doch gemach: Vor dem zweiten Schritt kommt bekanntlich immer der erste. Und dieser ist am morgigen Sonntag fällig, wenn das Team von Trainerin Martina Voss den 1. FC Saarbrücken im Homberger PCC-Stadion empfängt (11 Uhr). Denn alle Vorfreude, Spannung und hohe Erwartung für das vermeintliche „Endspiel“ dürfte dann Makulatur sein, wenn das FCR-Team gegen die abstiegsbedrohten Saarländerinnen nicht einen „Dreier“ einfährt. Und die Heimpleite gegen Essen-Schönebeck ist noch in deutlicher Erinnerung. Nur mit einem Sieg gegen Saarbrücken bleibt der FCR in aussichtsreicher Schlagdistanz zu den Frankfurterinnen, die zwar auch nicht vor unliebsamen Überraschungen gefeit sind, aber dank ihrer Klasse ihre große Chance nicht verspielen werden. Frankfurt tritt morgen zeitgleich beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht SG Wattenscheid 09 an und empfängt am kommenden Mittwoch den 1. FC Saarbrücken zum Nachholspiel.
Ohne Frage, normalerweise würde man beim FCR über den Ausgang eines Spiels gegen eine in Abstiegsnöten schwebende Mannschaft wie Saarbrücken nicht groß spekulieren, zumal das Hinspiel bereits deutlich mit 5:0 gewonnen wurde. Doch diese Begegnung erfährt durch die Situation beider Clubs eine besondere Qualität, wobei die Saarländerinnen im Kampf gegen den drohenden Abstieg wohl alle Kräfte mobilisieren werden.
Martina Voss möchte deshalb auch kein Risiko eingehen und morgen ihre beste Aufstellung auf den Platz schicken. So werden Torjägerin Inka Grings (gespritzt) und Weltmeisterin Simone Laudehr (getapet) trotz ihrer Blessuren auf die Zähne beißen und auch die zuletzt etwas ausgebrannt wirkende Turid Knaak erhält nach einer schöpferischen Pause wieder die Chance, gemeinssam mit Lira Bajramaj auf den Außenpositionen für Druck zu sorgen. „Den Gegner von Beginn an unter starken Druck setzen und früh die Entscheidung suchen“, heißt das Konzept von Martina Voss, die den Gegner nicht unterschätzt, aber mit dem gesunden Selbstvertrauen des derzeitigen Spitzenreiters in die Partie geht.
