Duisburg So mobil wie die Täter selbst

Duisburg · Duisburger Polizei geht mit Konzept gegen Räuber und Diebe vor.

Unfälle und Kriminalität 2013 in Duisburg
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Unfälle und Kriminalität 2013 in Duisburg

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Als Duisburgs SPD-Parteichef, NRW-Innenminister Ralf Jäger, gestern den Vorsitz in der Innenministerkonferenz übernahm, sprach er bei seiner Antrittsrede das Konzept "Mobile Täter im Visier" an, das unter anderem in Duisburg seit einem halben Jahr erprobt wird. Und das offenbar mit Erfolg, wie eine Nachfrage bei der Duisburger Polizei zeigt.

Alle Duisburger Straftäter (Raub und Diebstahl), denen innerhalb von einem Jahr fünf Eigentumsdelikte in drei verschiedenen Städten nachgewiesen werden können, fallen in die Rubrik dieser mobilen Intensivstraftäter. In Duisburg sind bereits solcher 44 Räuber bzw. Diebe ausgemacht worden, von denen sieben in Haft sitzen und sechs mit Haftbefehl gesucht werden.

Um ihnen auf die Spur zu kommen, waren umfangreiche Ermittlungstätigkeiten nötig. Denn allein die Zusammenarbeit mit den Behörden in den anderen Städten, in denen die ins Visier Geratenen aktiv geworden sind, nimmt viel Zeit in Anspruch und erfordert oft genug auswärtige "Lokaltermine".

Auch der Schlag gegen zwei Banden von Straftätern im Oktober beziehungsweise im Dezember vorigen Jahres steht in Zusammenhang mit Schwerpunktermittlungen. Im Oktober gingen der Polizei fünf Duisburger ins Netz, die in Häuser eingebrochen waren, um zunächst die Autoschlüssel und damit die dazugehörigen Wagen zu stehlen. Im Dezember gelang ein Schlag gegen drei Wohnungseinbrecher.

Allein diesen acht Männern werden 66 Straftaten zugeordnet, 46 davon begangenen in anderen Städten beziehungsweise Bundesländern. Ralf Jäger machte gestern bei seiner Rede vor den Innenministern deutlich, wie wirkungsvoll das Expertennetzwerk gegen diese Täter ist, zu dem neben der Polizei in Duisburg 15 weitere Schwerpunktbehörden gehören.

Dass die Täter, denen die Polizei im Zuge dieser Schwerpunkttätigkeit bisher auf die Spur kam, überwiegend aus Osteuropa stammen, davon könne man ausgehen, erklärte Polizeisprecher van der Maat auf Nachfrage. Das passt zu dem Bild, dass Polizeimeldungen beinahe täglich aus anderen Städten vermitteln, in denen die Rede ist von bulgarischen oder rumänischen Tätern mit Wohnsitz Duisburg. Bei uns leben aktuell mehr als 10 100 Bürger aus diesen beiden Ländern. Das ist fast doppelt so viel wie noch vor einem halben Jahr.

(RP)
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