Es ist jedoch nicht nur die Ästhetik, die die Polizisten in Nordrhein-Westfalen derzeit auf die Barrikaden gehen lassen. "Die Dinger sind unbequem, viel zu klobig und zu dick. Wir sind ja hier nicht in Russland. Oder Bayern", sagt Albers. Bei der Arbeit stören die ausladenden Modelle mit Ohrenschutz jedoch nicht nur wegen ihrer Ausmaße. Auch die Akzeptanz der Bürger lasse zu wünschen übrig. "Nicht nur die Polizisten, sondern auch die Leute auf der Straße finden, dass die Fellmützen affig aussehen", sind sich der Gewerkschafter und seine Polizeikollegen sicher.

Um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen, rief die Gewerkschaft deshalb die "Aktion Wintermütze" ins Leben. In Duisburg verteilte Weert Albers alternative Wollmützen an einen Teil der Polizisten, die im Außendienst eingesetzt sind und daher mit kalten Ohren zu kämpfen haben. "Es sind nur 170 Stück und das Ganze deshalb natürlich als Protestaktion zu verstehen", unterstreicht er. Denn rund 700 Polizisten (Hundertschaften mitgerechnet) arbeiten in Duisburg regelmäßig im Außendienst. Wer die Strickmütze mit dem Polizeischriftzug an der Stirn während der Arbeitszeit trage, könnte vom Vorgesetzten Ärger dafür bekommen. "Die Mützen gehört offiziell nicht zur Uniform", erklärt Albers.

In der kommenden Woche werden sich, so Albers, die Gewerkschaft und das Innenministerium zusammensetzen und erneut über die Mützenfrage sprechen. Die Duisburger Kreisgruppe der Gewerkschaft hofft darauf, dass die Fellmützen danach offiziell eingemottet werden können.