IHK-Umfrage am Niederrhein Vielen Betrieben steht das Wasser bis zum Hals

Duisburg · Die Corona-Pandemie wirke sich immer mehr auf die Finanzlage der Unternehmen in Duisburg und am Niederrhein aus. Zum Teil mit fatalen Folgen: Im Tourismus sähen sich 31 Prozent vor dem Aus, im Gastgewerbe 19 Prozent und zehn Prozent im Einzelhandel.

 Besonders hart betroffen: Gastgewerbe, Tourismus und Einzelhandel.

Besonders hart betroffen: Gastgewerbe, Tourismus und Einzelhandel.

Foto: IHK/Jacqueline Wardeski

Das zeigten die ersten Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Niederrheinischen IHK für den Jahresbeginn.

Viele Branchen hätten 2020 deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Den für 2021 erwarteten Nachholeffekt hielt weniger als ein Drittel (29 Prozent) der Betriebe für realistisch. „Immer noch sind sieben Prozent der Betriebe von Insolvenz bedroht.

Vor allem in Handel, Freizeitwirtschaft und Kultur sehen sich viele Unternehmen vor den Trümmern ihrer Existenz“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger. Fast jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) habe  seine Geldreserven einsetzen müssen. 18 Prozent der Betriebe schrieben Verluste, weil Zahlungen der Kunden ausblieben. Die Folge: Fast jedem fünften Unternehmen (18 Prozent) in der Region fehle das Geld, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

„Die Überbrückungshilfen auszuweiten und zu vereinfachen, ist richtig und überfällig. Jetzt müssen auch die Zahlungen schnell fließen“, mahnt Dietzfelbinger.

Eine weitere Baustelle: das Abrechnen der schon gezahlten Soforthilfen. NRW fordert fällige Rückzahlungen erst später ein. Für die Unternehmen sei dies eine wichtige Verschnaufpause bis zum Herbst 2021.

Durchhalten: Dieses Motto gilt gerade für die Sorgenkinder: Veranstaltungsbranche, Messebetreiber, Reisebüros und Kulturschaffende würden als letzte wieder voll an den Start gehen können. Und: sie seien die ersten gewesen, die im März 2020 ihre Betriebe zumachen mussten. „So nachvollziehbar die politischen Entscheidungen insgesamt sind: Die Unternehmen brauchen Verlässlichkeit und eine Perspektive. Dazu gehören Fördermittel und die Aussicht, wann und wie sie wieder durchstarten können.“

(RP)
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